Enric Mas hat am Sonntag (11.9.) zum dritten Mal in seiner Karriere den zweiten Platz bei der Vuelta a España geholt. Der Mallorquiner hat dadurch sein Team Movistar wohl vor dem Abstieg bewahrt. Für ihn persönlich ist es eine kleine Wiederauferstehung. "Ich war angeschlagen. Dank der Hilfe vieler Leute bin ich aus dem Loch herausgekommen. Wenn man das berücksichtigt, ist der Podiumsplatz ein großer Erfolg für mich", sagte der Radfahrer bei einer Pressekonferenz nach der Spanien-Rundfahrt.

Der Belgier Remco Evenepoel konnte letztlich die gut zwei Minuten Vorsprung auf Mas in den letzten Etappen problemlos über die Runden bringen. Mit Primož Roglič musste der wohl stärkste Konkurrent und Vorjahressieger nach einem Sturz aufgeben. Enric Mas verzichtete über weite Strecken des Rennens auf größere Attacken. Er müsse die Position in der Gesamtwertung im Blick behalten, hatte er bereits vor der Vuelta gesagt. Sprich lieber den Podiumsplatz absichern, als bei einem Angriff ohne Puste auf der Strecke zu bleiben und weit zurückzufallen.

Den schließlich auf der vorletzten Etappe in den Bergen bei Madrid doch noch erfolgte Versuch, Evenepoel das Rote Trikot zu entreißen, konnte der Belgiert abwehren. Dritter wurde der Spanier Juan Ayuso.

Enric Mas hat den Chef wieder glücklich gemacht

"Jetzt gilt es dranzubleiben und weiter zu arbeiten. Das Team will Resultate sehen, die ich wegen vieler Stürze in dieser Saison nicht vorzeigen konnte", sagte Mas. Nach der schwachen Tour de France hatte es einen öffentlichen Rüffel von Movistar-Chef Eusebio Unzúe gegeben, der die Rolle des Mallorquiners als Kapitän infrage stellte. "Ich habe ihn bislang noch nicht gesprochen, aber ich denke, er ist diesmal voll des Lobes", so der 27-Jährige aus Artà nun, der seine Teilnahme an der Vuelta im kommenden Jahr bereits klarstellte.

Movistar nun auf Platz 14

720 Punkte bescherte der zweite Platz des Mallorquiners Movistar, womit sich das Team in der Gesamtwertung der UCI World Teams auf den 14. Platz schiebt. Der Abstand zu Lotto Soudal auf dem 19. Platz beträgt 1257 Punkte. Nur die ersten 18 Teams fahren auch in der kommenden Saison in der höchsten Kategorie des Radsports. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der spanische Rennstall den Vorsprung bei den wenigen noch ausstehenden Rennen bis Zählschluss am 18. Oktober noch verlieren kann.