Eliud Kipchoge ist der schnellste Mensch auf der Welt über die Marathon-Distanz. Das hat der Kenianer beim Berlin Marathon mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als er seinen eigenen Rekord brach. Bei 2:01:09 Stunden liegt nun die Bestzeit. Dass diese beim Palma Marathon am Sonntag (9.10.) erreicht wird, ist gleich aus mehreren Gründen unwahrscheinlich. „Der Berlin Marathon ist für den Rekord konzipiert. Er führt über eine flache Strecke, die kaum Kurven hat“, sagt David Thompson, der mit seiner Firma Kumulus das Inselrennen veranstaltet. „Wir schauen, dass wir eine Art Sightseeing bieten mit einer Strecke, die am Meer entlang und durch das Zentrum führt.“

Das zeigt sich auch bei der Bestzeit. Die hat der Brite Nikki Johnstone 2019 mit 2:28:50 Stunden aufgestellt. Im Jahr 1936 hätte das tatsächlich noch für den Weltrekord gereicht. Im vergangenen Jahr brauchte der Sieger Kasper Laumann 2:31:36 Stunden. Profis bleiben dem Rennen in Palma fern, auch weil es keine Preisgelder gibt. „Selbst wenn ich wollte, könnte ich keine Rekordstrecke entwerfen, da ich nie im Leben die Genehmigung der Behörden bekommen würde“, sagt Thompson.

Der Zehn-Kilometer-Lauf ist nur neun Kilometer lang

Mit Genehmigungen hat der Veranstalter so seine Erfahrungen. Für den Lauf am Sonntag sei ihm kurzfristig untersagt worden, die Westmole Dic de l’Oest zu nutzen. Das hat Auswirkungen auf die Streckenführung und die Länge. Das Rennen über die zehn Kilometer wird um einen Kilometer gekürzt. Vom Startpunkt in der Avinguda d’Antoni Maura neben der Kathedrale geht es nach Portopí und zurück. „Den fehlenden Kilometer konnten wir an keiner anderen Stelle reinholen“, so der Veranstalter.

Beim Halbmarathon und der vollen Distanz, die vor der Kathedrale beginnen, war das möglich. Wie bei den neun Kilometern geht es erst nach Portopí und zurück. Anders als in den Vorjahren wird aber ein zusätzlicher Schlenker bis nach Portixol eingebaut. Auf dem Rückweg wird ins Zentrum abgebogen. Für den Marathon muss die Runde zwei Mal gelaufen werden.

Kein Kids Run, aber Megapark-Party

Im Gegensatz zu 2021 ist die Maske am Start nicht mehr obligatorisch. Dennoch wird es ein paar Einschränkungen geben. Auch in diesem Jahr gibt es keine Duschen für die Läufer. Der Kids Run am Tag zuvor war aus logistischen Gründen nicht planbar. „Dafür kehrt die Party im Megapark zurück“, sagt Thompson. 19 Uhr geht es los. Gegen Vorlage der Teilnehmermedaille oder der Startnummer bekommen die Läufer eine Bratwurst und ein Bier kostenlos.

Obwohl es keine Begrenzungen bei der Teilnehmerzahl gibt, erwartet Thompson nur 6.000 Läufer. „Weltweit ist der Kauf der Startnummern um 30 Prozent eingebrochen. Die Leute geben nach der Pandemie ihr Geld lieber für Konzerte, Reisen oder Restaurantbesuche aus“, sagt der Veranstalter. Die Anmeldung per Internet ist bereits geschlossen. Kurzentschlossene können am Renntag für 100 Euro in bar eine Startnummer kaufen. Das Zentrum wird für das Rennen weiträumig gesperrt.