Diese Radprofis sind wieder im Trainingslager auf Mallorca

Mit Bora-hansgrohe und Ineos trainierten dieser Tage gleich zwei der Top-Teams auf der Insel. Wenn auch nicht immer im richtigen Outfit

Geraint Thomas von Ineos.

Geraint Thomas von Ineos. / Ralf Petzold

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Stellen Sie sich mal vor, Bayern Münchens neuer Starstürmer Harry Kane hätte zum Trainingsauftakt noch in den Klamotten seines vorherigen Clubs Tottenham Hotspur trainiert. Klingt absurd, etwas Ähnliches passiert aber gerade im Radsport. Im Dezember ist die Ruhepause nach den wichtigsten Rennen der Saison vorbei und die Profis, die sich einem anderen Team anschließen, lernen erstmals die neuen Kollegen kennen. Oft passiert das im Trainingslager auf Mallorca. Da die Sponsoren jedoch kleinlich sind, beharren sie darauf, dass ihre Werbegesichter bis zum letzten Tag des Jahres ihre Embleme und Slogans tragen. Daher fährt Primož Roglič, der neue Anführer des deutschen Elite-Rennstalls Bora-hansgrohe nicht im jüngst vorgestellten Outfit für 2024, sondern in der alten Jumbo-Kluft.

Das UCI World Team aus Raubling in Oberbayern ist mittlerweile Stammgast an der Playa de Palma. Diesen Winter zieht es den Club sogar gleich zwei Mal auf die Insel. Nach dem ersten Kennenlernen fliegt der Rennstall für den Weihnachtsurlaub in die Heimat und kehrt im Januar zurück. Mit der Challenge (24. bis 28.1.) steht auf der Insel dann der Saisonauftakt an, für den sich Bora-hansgrohe als eines von acht UCI World Teams eingeschrieben hat.

Debütiert Roglič auf Mallorca?

Ob Roglič dann das erste Rennen für das neue Team fährt, ist noch nicht bekannt. Denn in der Woche zuvor startet die World Tour mit dem ersten Rennen in Australien. Die fünf Etappen auf Mallorca gelten offiziell als zweitklassiger Wettbewerb. Bora-hansgrohe wird die Fahrer sicherlich aufteilen.

Schlechte Karten für die Deutschen

Wenn es nicht der dreifache Vuelta- und amtierender Giro-Sieger wird, treten dann sicherlich die vorherigen Teamkapitäne auf Mallorca in die Pedale. Das sind der Australier Jai Hindley – der Giro-Sieger von 2022 durfte bei der Vorstellung des neuen Trikots sein Gesicht herhalten – und vor allem die deutschen Radsporthoffnungen Emanuel Buchmann und Lennard Kämna. Die Chancen der Deutschen, die Gesamtwertung einer großen Tour angreifen zu dürfen, sinken nun mächtig.

Auch das britische Team Ineos (früher Sky) war dieser Tage wie üblich in Alcúdia. Der früher übermächtige Rennstall ließ in den vergangenen Jahren Federn. Ineos hofft, dass der 37-jährige Geraint Thomas noch Sprit im Tank hat. Der kolumbianische Kapitän und Tour-Sieger von 2019 Egan Bernal hat nach einem schweren Unfall vor zwei Jahren bislang nicht mehr wirklich Fahrt aufgenommen. Ineos nimmt nicht an der Challenge teil.

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