Spanisch lernen: Diese Ausdrücke gibt die Fastenzeit auf Mallorca her

"La sardina" ist die „Sardine“ und „el bacalao“ der „Kabeljau“. Beide Fische sind Symbole für die „cuaresma“

Mit dem „Entierro de la sardina“ (Sardinenbeerdigung) endet der Karneval und beginnt die Fastenzeit.

Mit dem „Entierro de la sardina“ (Sardinenbeerdigung) endet der Karneval und beginnt die Fastenzeit. / Pere Joan Oliver

Tom Gebhardt

Tom Gebhardt

Mit dem Miércoles de Cenizas (Aschermittwoch) ist der carnaval (Karneval) zu Ende gegangen, und es beginnt die cuaresma (Fastenzeit). In dem Wort cuaresma steckt – ebenso wie in der cuarentena (Quarantäne) – die Zahl cuarenta (also „vierzig“).

Bibelsichere Spanier verbinden das Fasten (el ayuno) also auch sprachlich mit den cuarenta días y cuarenta noches que Jesús pasó en el desierto (40 Tage und 40 Nächte, die Jesus in der Wüste verbrachte), manchmal auch mit den cuarenta días del diluvio (40 Tage Sintflut). Allerdings muss man sich die Zahl der Tage (es sind ja fast sieben Wochen) mathematisch irgendwie zurechtmogeln. Una de dos. (Eins von beiden.) Entweder: Los domingos no cuentan. (Die Sonntage zählen nicht.) Oder: La cuaresma termina con Domingo de Ramos cuando comienza la Semana Santa. (Die Fastenzeit endet mit Palmsonntag, wenn die Osterwoche beginnt.)

Der Oma ein Bein ausreißen

Hier auf der Insel zählen ohnehin eher die Wochen. Denn „die sieben Beine“ (las siete piernas) der Märchenfigur Jaia Corema (Dialekt für „Oma Fastenzeit“) sind mallorquinischen Grundschülern vor Ostern (Pascua) das, was deutschen Kindern vor Weihnachten (Navidad) die 24 Türchen des Adventskalenders. Cada semana se le corta una pierna a la Jaia Corema. (Jede Woche wird der Oma Fastenzeit ein Bein abgeschnitten.) Weil die Jaia Corema früher zur Mitte der Fastenzeit auch noch in der Mitte – symbolisch – durchgeschnitten oder durchgesägt wurde, heißt sie in manchen Orten auch Jaia serrada (durchgesägte Oma).

Als Symbole für die fleischlose Kost trägt die alte, strenge knorrige Dame mit dem weiten Rock verschiedene Utensilien bei sich. Typisch sind ein getrockneter Kabeljau (el bacalao) und ein Korb mit Gemüse (una cesta con verdura). Da es im Mittelmeer keinen Kabeljau gibt, ist auf Mallorca die Sardine (la sardina) noch eher ein Sinnbild für die schlichten Speisen, die man in den Wochen zwischen Karneval und Ostern zu sich nehmen durfte. In mehreren Orten auf Mallorca wird jeweils am Vorabend zu Aschermittwoch eine Sardine aus Pappmaché (el papel piedra) zu Grabe getragen und verbrannt. Der Brauch heißt el entierro de la sardina (Beerdigung der Sardine).

Wortschatz

- Verde: grün

- Verdoso: grünlich

- Verde olivo: olivgrün

- Verde esmeralda: smaragdgrün

- Verde menta: mintgrün

- Verde azulado: bläulich grün

- Turquesa: türkis

-Verde pino: kieferngrün

- La verdura: Gemüse (von „verde“)

- La hortaliza: Gemüse (von „la huerta/ el huerto“ = Acker, Gemüsegarten)

- La lechuga: Kopfsalat

- La espinaca: Spinat

- La acelga: Mangold (auf Mallorca sehr häufig gegessen)

- La cebolla: Zwiebel

- La zanahoria: Karotte

- El perejil: Petersilie

- La alcachofa: Artischocke

- El col: Kohl

- El guisante: Erbse

- La judía verde: grüne Bohne

- La remolacha: Rote Bete („remolacha“ ist auch das allgemeine Wort für „Rübe“; die „Zuckerrübe“ ist „la remolacha azucarera“)

- La calabaza: Kürbis

- El calabacín: Zucchini

- El apio: Sellerie

- El apio en rama/penca: Staudensellerie

- El apio nabo: Knollensellerie, Sellerieknolle

- El tubérculo: Wurzelgemüse, Knollengemüse

- La patata: Kartoffel (in Südamerika und auf den Kanaren „la papa“)

- El boniato/la batata: Süßkartoffel (der gebräuchlichere Ausdruck ist „boniato“, wenn zwischen „boniato“ und „batata“ unterschieden wird, sind „boniatos“ meist die rötlichen, „batata“ die gelblichen)

- La chufa: Erdmandel (daraus wird das Getränk „horchata“ hergestellt)

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