So geht es den Schildkrötenbabys, die in diesem Sommer auf Mallorca und Ibiza geboren sind

Zerbrechlich wirken sie, diese kleinen niedlichen Schildkröten. Der Nachwuchs der bedrohten Art Caretta caretta braucht nun viel Liebe und Sorgfalt, um sich gut entwickeln zu können. Am Montag (11.9.) besuchten Vertreter der Behörden die IRFAP-LIMIA-Räume im Hafen von Andratx. Dort kümmern sich Mitarbeiter des Konsortiums zur Artenschutzbehörde (Cofib) um die 195 Schildkrötenkinder, die in diesem Sommer auf den Balearen geschlüpft waren. Zwei der Eiablagen hatten auf Mallorca stattgefunden, drei auf Ibiza.

Die kleinsten der Kohorte wiegen zwischen zehn und zwanzig Gramm. Guiem Félix, der im Cofib für die Schildkröten zuständig ist, zeigt bei einem Besuch die kleinen Portionen Brei, mit denen die Winzlinge dreimal täglich gefüttert werden. Sie enthalten Seehecht, Tintenfisch, Makrele, Garnelen, Spinat und Spirulina. Als Guiem und seine Kollegen begannen, ihnen einzeln winzige Portionen zu verabreichen, um sie aufzupäppeln, brauchten sie dreieinhalb Stunden für eine Fütterung. Jetzt sind die kleinen Schildkröten in einer Stunde mit ihrer Mahlzeit fertig.

Klimawandel verändert Nistgewohnheiten

Die Schildkrötenart hat ihre Nistgewohnheit verändert. Statt der Strände des östlichen Mittelmeers kommen die Weibchen seit einiger Zeit an die etwas kälteren Strände im Westen. Forscher machen den Klimawandel dafür verantwortlich. In etwa einem Jahr lassen Félix und seine Mitarbeiter die Schildkröten am Meer frei. Dann wiegen sie mehr als ein halbes Kilo und ihr Panzer ist bereits hart wie bei ausgewachsenen Exemplaren, sodass sie bessere Überlebenschancen haben.

Womöglich kehren sie in 15 oder 25 Jahren zurück, um an derselben Stelle ihre Eier abzulegen, an denen ihre Mutter auch sie abgelegt hat. Genau dort werden sie wieder freigelassen, damit sie den Ort in ihrem Gedächtnis behalten. /iho