Das alles kann der Feuerdorn, der auch auf Mallorca wächst

Der Feuerdorn trägt im Herbst rote Beeren, dient als Sichtschutz und bietet Vögeln wie Bienen Nahrung und Schutz

Der Feuerdorn zählt zu den altbewährten Klassikern im Inselgarten. Die trockentolerante Pflanze begrünt Mauern und Zäune.

Der Feuerdorn zählt zu den altbewährten Klassikern im Inselgarten. Die trockentolerante Pflanze begrünt Mauern und Zäune. / Pohle

Spaziergängern und Wanderern ist er bestens bekannt: Der Feuerdorn, der vom Herbst bis in den Winter hinein auf der Insel rote Beeren bildet. Der immergrüne Kletterer ist auch sonst eine bewährte Inselpflanze und gehört zu den Klassikern, die alle Trends des Gartendesigns überlebten. Neben den Beeren fallen auch die bis zu zwei Zentimeter langen Dornen auf. Ihnen verdankt die Pflanze im Deutschen den Namen Feuerdorn und im Spanischen die Bezeichnung espino de fuego. Der Mittelmeer-Feuerdorn stammt ursprünglich aus Südosteuropa.

Die Früchte

Da die Pflanze zur Familie der Kernobstgewächse zählt, nimmt es nicht wunder, dass die Beeren kleinen Äpfeln ähneln. Wie viel Platz in der Frucht die Samen einnehmen, hängt von der jeweiligen Zuchtsorte ab, die in den Inselgärtnereien als Hybriden angeboten werden. Es gibt Sorten mit viel Fruchtfleisch und andere mit großen Kernen. Entgegen der landläufigen Meinung sind die Früchte des Feuerdorns nicht giftig, es gibt jedoch Sorten, die kleine Mengen unbekömmlicher Substanzen enthalten, die zu Magen- und Darmverstimmungen führen können. Doch die Gefahr ist gering, denn das weiße Fruchtfleisch schmeckt derart bitter, dass es nicht zum Essen animiert. Das kann sich ändern, wenn die Früchte zu Marmelade eingekocht werden.

Die Nutzniesser

Vom Frühjahr bis hin zum frühen Sommer bildet der Strauch hübsche weiße Blüten. An den weißen bis gelblichen Dolden sind Einzelblüten mit auffälligen Blütenfäden und gelben Staubbeuteln zu erkennen. Dass sie den wilden Heckenrosen ähnlich sehen, ist kein Zufall, denn der Feuerdorn ist auch mit den Rosen verwandt und bietet sowohl Pollen als auch Nektar. „In meinem Garten sind sie jedes Jahr wieder von Bienen umschwärmt“, sagt Mateo Morro von der Gärtnerei Vivers Santa María. Er zieht sowohl die Sorte mit roten als auch mit gelben Beeren (Pyracantha angustifolia). Sind die Blüten bestäubt, bilden sich den Sommer über Früchte, die sich im Herbst rot verfärben.

Die Beeren sind bei einheimischen Vögeln und solchen, die auf der Durchreise in den Süden sind und sich mit Nahrung stärken müssen, sehr begehrt. So kann es auch dazu kommen, dass die Samen in den Mägen der Gefiederten große Strecken zurücklegen und dann an weit entfernten Standorten keimen. Botaniker schreiben dem Feuerdorn in gemäßigten Klimazonen sogar invasive Eigenschaften zu. Auf den Balearen ist darüber nichts bekannt. Der dichte Wuchs und die dornigen Zweige des häufig auch in öffentlichen Parks gepflanzten Strauchs oder Kletterers bieten gleichzeitig Unterschlupf und Nistplätze für die Vögel. Hier sind sie sicher vor Katzen und Beutegreifern.

Der Genügsame

Das holzige Gewächs ist anspruchslos und zählt zu den trockentoleranten Pflanzen. Ein Formschnitt ist in den ersten Jahren angesagt, danach, so Experten, kann man ihn wachsen lassen. Er gedeiht als Hecke ebenso wie als buschiger Strauch, der eine Höhe von vier Metern und eine stattliche Breite erreichen kann. Auch ein Stamm mit Krone ist möglich.

Der Feuerdorn kann leicht mit dem Cotoneaster verwechselt werden, der jedoch keine Dornen hat. Sein botanischer Name Pyracantha stammt aus dem Griechischen pyr für Feuer und akantha für Dornen, coccinea geht auf das lateinischen Wort für scharlachrot zurück. Doch weit aus mehr Charme hat sein Name pometa de diablo in der katalanischen Sprache, denn dies bedeutet, etwas frei übersetzt, so viel wie teuflisch kleine Äpfel.

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