In einem weiteren Schritt zur Aufhebung der Corona-Restriktionen verzichten Mallorca und die Nachbarinseln ab dem 31. Oktober in Häfen und Flughäfen auf Corona-Kontrollen. Das gab das balearische Gesundheitsministerium am Donnerstag (14.10.) in Palma bekannt. Allerdings gilt das nur für Passagiere, die aus dem übrigen Spanien auf die Inseln kommen. Reisende aus sogenannten Risikogebieten, dazu gehören auch Deutschland und Österreich, müssen weiterhin nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind.
Das balearische Gesundheitsministerium begründete die Lockerung mit der hohen gesamtspanischen Impfrate - 78 Prozent der zu impfenden Bevölkerung hat bereits beide Vakzine erhalten - und der deutlich gesunkenen Inzidenz. Die 7-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch in Spanien bei lediglich 18 Neuansteckungen je 100.000 Einwohner in der zurückliegenden Woche.
Risikogebiete Deutschland und Österreich
Das ist wesentlich weniger als in Deutschland, wo dieser Wert am Donnerstag 67 betrug. Ebenso wie Österreich gilt Deutschland daher als sogenanntes Risikogebiet. Einreisende müssen an Flughäfen und Häfen weiterhin einen Nachweis über Impfung, Genesung oder negative Testung vorlegen können. Ausgenommen davon sind Kinder unter 12 Jahren.
Zudem müssen alle Passagiere ein Einreiseformular ausfüllen, mit dem ein QR-Code generiert wird. Dieser wird ebenso wie ein etwaiges Test-Zertifikat am Flughafen kontrolliert. Für diese Kontrolle der Einreisenden aus dem Ausland ist allerdings die Zentralregierung mit ihrer Behörde Sanidad Exterior zuständig.
Jede Kontrolle zählt
Das balearische Gesundheitsministerium untermauerte die Bekanntgabe der Entscheidung zur Lockerung der inländischen Bestimmungen mit einigen Zahlen und Statistiken. Demnach hätten die Kontrollen der Inlandsreisenden an Flughäfen und Häfen die öffentliche Hand 8,3 Millionen Euro gekostet. In den vergangenen elf Monaten seien 822.820 Kontrollen in Häfen und Flughäfen durchgeführt worden (486.313 auf Mallorca, 109.775 auf Menorca; 205.609 auf Ibiza und 21.123 auf Formentera). Bei 308 veranlassten Antigentests sei das Ergebnis positiv gewesen (179 auf Mallorca, 24 auf Menorca, 101 auf Ibiza und 4 auf Formentera). Dadurch seien seit Dezember 2020 1.540 Covid-19-Infektionsketten unterbrochen worden.
Besonders die Kontrollen für Inlandsreisende hatten in den vergangenen Monaten immer wieder zu Warteschlangen und Menschenaufläufen am Flughafen geführt. Um sie zu vermeiden, hatte die Balearen-Regierung jüngst beschlossen, die geimpften und genesenen Reisenden schon vorzeitig von den nicht geimpften oder genesenen zu trennen, um die Kontrollen zu beschleunigen. Das hatte für einige Aufregung gesorgt, teilweise war von Stigmatisierung der Nicht-Geimpften die Rede.
