Mallorca ist beliebt wie eh und je. Mehr noch: Laut dem deutschen Reiseveranstalter Tui ist Mallorca beliebter denn je. 1,1 Millionen Urlauber sind zwischen Herbst 2021 und Sommer 2022 mit der Tui auf der Insel gewesen. Das ist mehr als die Einwohnerzahl von Mallorca und sei ein absoluter Rekord, erklärte am Dienstag (18.10.) an der Playa de Palma der Vorsitzende der Tui-Deutschland-Geschäftsführung, Stefan Baumert. Über das Geschäftsjahr hinweg seien es drei Prozent Wachstum auf den Balearen im Vergleich zu 2019 gewesen, im August sogar zehn Prozent. „Wir hatten sogar teilweise Bettenengpässe“, sagte Baumert am Rande eines Treffens mit rund 200 der etwa 600 balearischen Hotelpartner im Hipotels Playa de Palma Palace. 

Trotz der durch Putins Angriffskrieg und durch die Energiekrise entstandenen Unsicherheit ist Baumert zuversichtlich, dass die Deutschen für Reisen auch weiterhin Geld in die Hand nehmen. Und zwar auch, wenn diese teurer werden. Preissteigerungen seien unvermeidlich. „Die Inflation wird vor den Reisepreisen nicht haltmachen, aber diese werden kein Inflationstreiber sein“, sagt Baumert. Drei von vier Tui-Kunden hätten in einer Umfrage unter rund 2.100 Kunden angegeben, dass sie auch bei höheren Preisen weiter in den Urlaub fahren werden.

Urlauber tendieren eher zu All-inclusive

„Was wir merken ist, dass die Leute gerne vorher wissen, was sie im Urlaub ausgeben und daher mehr als bisher zu All-inclusive-Angeboten tendieren“, sagte Baumert. Manche Gäste hätten auch erklärt, ihren Urlaub gegebenenfalls zu verkürzen. Für das nächste Jahr kalkuliert die Tui weiter gewohnt optimistisch: „Wir wollen auf den Balearen noch einmal fünf Prozent zulegen.“ Gerade in unsicheren Zeiten griffen die Menschen auf bewährte Reiseziele zurück.

Wie auch andere Veranstalter hat Tui für die kommenden Monate auch auf Mallorca Angebote für diejenigen aufgelegt, die etwa aufgrund der hohen Energiepreise daheim lieber im Süden überwintern wollen. 21 oder 42 Tage Hotel gibt es dann ab 27 Euro pro Tag und Person. Auf Mallorca lassen sich unter anderen die Riu- und Pabisa-Hotels an der Playa de Palma sowie der Robinson Club in der Cala Serena buchen. Wie gut diese Langzeiturlaube auf Mallorca angenommen werden, darüber nennt Baumert keine Zahlen. In den „vergangenen Tagen“ seien rund 1.500 dieser Langzeitreisen verkauft worden, die allerdings auch auf die Kanaren, nach Tunesien, Ägypten oder in die Türkei führen.

Die Hoteliers auf Mallorca profitieren durchaus von der Lust – oder der Not – der Mitteleuropäer, ihren Winter im Süden zu verbringen. Nach Angaben der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM bleiben in diesem Herbst und Winter mehr Hotels geöffnet als im Vergleichszeitraum 2019/2020. Anfang November würden noch 50 Prozent der Häuser geöffnet sein. Und den gesamten Winter über will immerhin noch ein Viertel der Hoteliers Gäste empfangen. Vor drei Jahren war es gerade mal ein Sechstel.