Das Kreuzfahrtschiff-Limit in Palma de Mallorca trifft auf Widerstand von Unternehmern

Das Abkommen verstoße unter anderem gegen die Wettbewerbsfreiheit, kritisiert ein Zusammenschluss von sieben Verbänden

DM

Seit Anfang des Jahres dürfen am Hafen von Palma de Mallorca pro Tag nur noch drei Kreuzfahrtschiffe festmachen. Davon darf nur eines eine Kapazität von mehr als 5.000 Passagieren haben. Damit soll verhindert werden, dass zu viele Urlauber gleichzeitig durch die Straßen der Innenstadt von Palma ziehen. In den Jahren vor der Pandemie etwa lagen teilweise fünf riesige Pötte gleichzeitig im Hafen der Stadt. Im Jahr 2022 galt die Regelung schon, allerdings gab es 18 Tage, an denen eine Ausnahme gemacht wurde und mehr als drei Schiffe anlegen durften.

Doch das Abkommen, das die Landesregierung mit den wichtigsten Reedereien ausgehandelt hatte, stößt nach diesem Probejahr auf Widerstand. Sieben Verbände, darunter Einzelhändler, Tourismusverbände und Restaurantbetreiber, haben sich nun zusammengeschlossen, um gegen die Maßnahme zu protestieren.

Negativ für die Wirtschaft

Die Initiative kritisiert, dass das Limit sich negativ auf zahlreiche Branchen der Inselwirtschaft auswirke. Zudem basiere die Beschränkung nicht auf Kriterien des Umweltschutzes, sondern fuße "allein auf der Meinung von verschiedenen Interessensgruppen". Man könne nicht nur auf jene hören, die ohnehin negativ gegenüber der Kreuzfahrtindustrie eingestellt seien. Zudem sei die Branche nicht für so hohe Emissionen verantwortlich wie beispielsweise der Online-Handel.

Die Verbände kritisieren außerdem, dass das Abkommen gegen die Wettbewerbsfreiheit verstoße. Zumal die Geschäfte in der Innenstadt auf die Kreuzfahrturlauber angewiesen seien, um zu überleben.

Im Abkommen muss differenziert werden

Deshalb sei wichtig, dass in dem Abkommen differenziert werde. Etwa dadurch, dass die Begrenzung Ausnahmen wie im Jahr 2022 vorsieht. Oder dass zwischen Kreuzfahrtschiffen mit Heimathafen Palma und jenen auf Durchfahrt unterschieden wird. Auch eine unterschiedliche Regelung hinsichtlich der Jahreszeiten sei notwendig. "Warum sollen im Winter keine Kreuzfahrtschiffe kommen? Palma braucht sie zu jeder Jahreszeit", heißt es in einem Schreiben der Initiative.

Zuletzt fordern die Unterzeichner die Kreuzfahrtunternehmen auf, weiter auf Palma zu setzen. Die Unternehmer und "eine Mehrheit der Bürger" hießen sie herzlich willkommen.