Mallorca-Shuttle Eurowings legt pro Woche 426 Verbindungen von 26 Flughäfen im Sommer auf

Der CEO der Airline, Jens Bischof, spricht angesichts dieser Zahl von "Stabilität"

Eine Maschine der Fluggesellschaft Eurowings beim Start.

Eine Maschine der Fluggesellschaft Eurowings beim Start. / Henning Kainer/dpa

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Die Airline Eurowings, die sich gerne selbst als Mallorca-Shuttle bezeichnet, legt in diesem Jahr noch einmal mehr Flüge auf die Insel auf als im Vorjahr. Bei einer virtuellen Pressekonferenz am Mittwochvormittag (22.5.) erklärte der CEO der Fluggesellschaft, Jens Bischof, dass Mallorca in diesem Sommer von insgesamt 26 Flughäfen in Europa - die meisten natürlich in Deutschland - angeflogen wird.

"Mallorca ist weiterhin unser Flaggschiff", sagte Bischof und bezifferte die Zahl der Mallorca-Verbindungen pro Woche auf 426. Im Vorjahr waren es 420 Verbindungen von insgesamt 24 Flughäfen gewesen. Unter anderem ist in diesem Jahr der Airport von Erfurt-Weimar neu dazugekommen.

"Stabilität", kein Wachstum mehr

Bischof sprach in Bezug auf Mallorca nicht mehr von einem Wachstum, sondern wählte den Begriff "Stabilität". Vielleicht sogar bewusst, denn der Massentourismus auf der Insel wird zunehmend kritisch gesehen. Selbst die konservative Regierungspartei PP spricht derzeit eher von "Limits" denn von einem weiteren Ausbau der Tourismusbranche.

Dennoch sei Mallorca nach wie vor höchst populär. Die Aufwertung der Insel weg von der Partyhochburg hin zu einem Hotspot für Liebhaber von Kunst, Kulinarik und Sport in Verbindung mit einer "Saisonausweitung" sei ganz im Sinne von Eurowings. In Bezug auf die tourismuskritischen Stimmen und die bevorstehende Demonstration gegen die Auswirkungen des Massentourismus sagte Bischof, der erst Mitte Juni selbst einige Tage auf Mallorca weilte: "Ich kann die Ambivalenz der Insel gut verstehen. Auf der einen Seite ist die Insel abhängig vom Tourismus, auf der anderen Seite versteht man, dass die Einheimischen auch durch die Überfüllung gestört werden." Allerdings gebe es keine Alternative für die Insel zu einem "verträglichen Massentourismus". "Ministerpräsidentin Prohens steht vor der Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass es eine Balance zwischen Residenten und Urlaubern gibt", sagte Bischof.

Preiserhöhungen noch im Rahmen

Insgesamt legt die Airline 13 Prozent mehr Sitze für den Sommerflugplan auf, die zurückkommende Reiselust bei den Menschen sei weiterhin ein Thema. "Wir stellen immer noch Nachholeffekte der Pandemie fest", sagte Bischof.

Bei den Preisen lässt sich derzeit laut dem CEO keine völlig klare Tendenz erkennen. Zwar gebe es mit den speziell in Deutschland immer weiter steigenden Steuern und Abgaben sowie dem Ausbau des nachhaltigeren Kerosins und den Tarifabschlüssen mehrere Preistreiber, doch hielten sich die Preiserhöhungen derzeit noch im Rahmen. "Derzeit können wir das Preisplus noch mehr oder weniger an die Kunden weitergeben, aber wir spüren schon, dass es da eine Art gläserne Decke gibt, was weitere Preissteigerungen angeht", sagte Bischof. Seit 2019 hätten sich in Deutschland die staatlichen Abgaben auf Flüge nahezu verdoppelt.

Trotz des zunehmenden Preisdrucks blickt Eurowings zuversichtlich auf das Jahr. Vor allem die Fußball-EM in Deutschland sei ein "Konjunkturschub", sagte Bischof. "Wir haben Top-Buchungen für Juni und Juli." Die Airline habe über 70 Zusatzflüge aufgelegt, um die Fans aus allen Teilen Europas nach Deutschland zu bringen. Als weiterer Hoffnungsträger kommen laut Bischof auch die Geschäftsreisen langsam, aber sicher wieder zurück.

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