Bürgermeisterin auf Mallorca schlägt Alarm: "Wenn es so weitergeht, gibt es bald keine Instagram-Bucht mehr"

Maria Pons bittet darum, den Caló des Moro eine Saison lang in Ruhe zu lassen

Santanyís Bürgermeisterin Maria Pons hat bei einer Stadtratssitzung am Montag (10.6.) eine Verschnaufpause für Mallorcas so genannte "Instagram-Bucht" Caló des Moro gefordert. "Wenn es so weitergeht, gibt es bald keine Instagram-Bucht mehr", sagte die Politikerin, die auch ihren Zuspruch für einen Protest gegen Massentourismus kundtat. Am Sonntag (16.6.) wollen Demonstranten die Bucht besetzen.

"Was den Caló des Moro und die benachbarte Cala s'Almunia täglich erleben, ist eine brutale Abnutzung", so Pons. "Für die Reinigung und das Aufgebot an Ortspolizisten verbrauchen wir Unmengen an Steuergeldern der Gemeinde." Sie kritisierte zudem, dass die Küstenbehörde bei dem Problem der Überfüllung wegsieht und von keiner anderen Stelle Hilfe kommt.

Die Bürgermeisterin will den Demonstranten am Sonntag keine Hürden in den Weg stellen. Im Gegenteil spricht sie sich für ein Treffen aus, um die Probleme der Bucht darstellen zu können. "Die Urlauber wechseln mitunter dreimal die Badehose, um in den Fotos den Anschein zu erwecken, möglichst oft in der Caló des Moro gewesen zu sein", sagte Pons.

"Lasst die Bucht in Ruhe"

In ihrer Rede kritisierte Pons auch die Medien, die Fotos der Instagram-Bucht nutzten, um andere Mallorca-Geschichten zu bebildern. "Lasst die Bucht doch einfach mal eine Saison in Ruhe. Sie braucht die Pause", forderte die Bürgermeisterin.

Caló des Moro hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Strände Mallorcas gemausert. Verantwortlich dafür waren hauptsächlich die sozialen Netzwerke, in denen Fotos und Videos viral gingen. In der Hauptsaison stehen die Urlauber meist Schlange, nur um ein Selfie mit der Bucht im Hintergrund schießen zu können. In den anliegenden Straßen kommt es oft zu einem Verkehrschaos.