Wenn das Coronavirus nicht doch noch dazwischenkommt, erwarten die Balearen im Sommer eine starke Saison. Tourismusminister Iago Negueruela sprach zuletzt sogar von einer „totalen Erholung“ der Branche. Mit entsprechend vorsichtigem Optimismus gehen die Hoteliers in die neue Saison. Das bedeutet für alle, die Jobs auf Mallorca suchen: Es werden wieder Mitarbeiter eingestellt. Und wer im Sommer im Hotel arbeiten will, sollte sich jetzt bewerben.

Jobmarkt - Bedarf nach Fachkräften riesig

Der Bedarf nach Fachkräften sei bei den Hotels derzeit riesig, sagt Matias Sotura, Head of Finance and Human Ressources des Fünf-Sternehotels Castell Son Claret in der Gemeinde Calvià. „Das betrifft alle Bereiche des Hotels wie etwa die Rezeption, die Reservierungen oder den Wellnessbereich.“ Besonders groß aber sei die Nachfrage in den Hotelrestaurants und den Bars. „Es werden vor allem Leute mit Erfahrung gesucht.“

Lola Chamorro von der Abteilung Senior Employer Branding & Talent Acquisition der Hotelkette Meliá bestätigt dies. Das Unternehmen sucht derzeit für die Saison auf den Balearen rund 1.200 Mitarbeiter, darunter 80 Führungspositionen etwa in den Bereichen Rezeption, Küche oder Food and Beverage Manager.

Bewerbung- Februar ist die optimale Zeit

Der Februar sei die optimale Zeit, um sich für einen Job in Hotels auf Mallorca zu bewerben, sagt Chamorro. Die Planung sei in vollem Gang. Meliá selbst veranstaltet etwa am 10. und am 23.2. Bewerbertage auf Mallorca (Info: careers.melia.com). Auch das Unternehmen Marriott veranstaltet Bewerbertage am 17. und 18.2. Andere Unternehmen veröffentlichen ebenfalls jetzt ihre Jobangebote.

Allerdings gebe es auch später im Jahr Chancen, sagt Chamorro. „Wer jetzt keinen Job findet, kann es im Laufe des Jahres immer wieder probieren. Wenn der Sommer gut läuft, werden im Juni und Juli sicherlich noch viele Mitarbeiter gesucht.“

Voraussetzungen - Gästen eine tolle Erfahrung bieten

Je nach Art der Aufgabe sind eine Ausbildung oder ein Tourismusstudium sicherlich von Vorteil. Auch gutes Englisch und weitere Sprachkenntnisse sind wichtig. „Vor allem geht es aber um die Einstellung“, sagt Chamorro. „Unsere Branche will den Gästen eine tolle Erfahrung bieten. Soft skills in dem Bereich sind das Allerwichtigste.“ Matías Sotura bestätigt diese Einschätzung: „Priorität haben Professionalität und ein exzellenter Umgang mit den Kunden.“

Perfekte Spanischkenntnisse seien dagegen nicht so wichtig. „Man muss sich mit dem Gast verständigen können. Das ist für einen Kellner sicherlich bedeutender als für jemanden, der in der zweiten Reihe arbeitet.“

Jobbörsen

Die meisten Hotels und Hotelketten veröffentlichen auf ihren Websites Jobangebote. Zudem lohnt sich der Blick auf das Portal turijobs.com. Dort lassen sich auch Lebensläufe hochladen, um Angebote von Arbeitgebern zu erhalten. Auch bei infojobs.net und im sozialen Netzwerk LinkedIn finden sich viele Jobangebote.

Verträge

Die Saisonalität der Branche führt dazu, dass nur wenige Berufe das ganze Jahr ausgeübt werden. Deshalb wird im Tourismus auf Mallorca häufig auf die Vertragsmodalität des „fijo discontinuo“ zurückgegriffen. Das sind Festanstellungen, die aber jährlich auf ein paar Monate beschränkt sind. Das gibt dem Arbeitnehmer Sicherheit, dass er jedes Jahr wieder einen Job bei seinem Unternehmen hat.

Laut dem balearischen Tarifvertrag müssen Hotels mit mehr als 25 Mitarbeitern mindestens 75 Prozent der Angestellten einen solchen Vertrag anbieten. Dadurch sollen kurzfristige Verträge und andere prekäre Arbeitsverhältnisse zumindest reduziert werden, da dem Arbeitnehmer die gleichen Rechte zustehen wie anderen fest angestellten Mitarbeitern auch, inklusive Arbeitslosengeld.

Gehalt

Die Hotellerie auf Mallorca hat einen eigenen Tarifvertrag, der die Gehälter der Angestellten unabhängig von der Vertragsart reguliert. Der Tarifvertrag unterscheidet sechs Gehaltsklassen und drei verschiedene Hotelkategorien. Ausgezahlt werden 14 Monatsgehälter. In der obersten Gehaltsklasse I verdient ein Rezeptionschef oder auch ein Buchhalter in der Hotelkategorie A (Vier- und Fünfsternehotels) monatlich 1.931,83 Euro brutto. In einem Haus der unteren Kategorie C liegt das Gehalt in der Klasse I bei 1.874,49 Euro im Monat.

Auch ein Küchenchef fällt in diese Kategorie. Ein normaler Koch wird in die Gehaltsklasse IV eingestuft – macht 1.559,34 Euro brutto in der Hotelkategorie A und 1.500,46 Euro in der Kategorie C. Die unterste Gehaltskategorie VI, die etwa Geschirrspüler, Rettungsschwimmer und Garderobenmitarbeiter betrifft, ist in jeder Hotelklasse bei 1.349,57 Euro angesiedelt.

Das könnte Sie interessieren:

Alle angegebenen Gehälter entsprechen einer 40-Stunden Woche mit zwei Tagen Pause. Zusätzlich zum Grundgehalt gibt es Extras wie Nachtzuschläge für gewisse Berufskategorien sowie eine Pendlerpauschale, die bei 118,20 Euro liegt. Offiziell gilt der Tarifvertrag bis 31. März, bei der Gewerkschaft UGT zeigt man sich aber sicher, dass es frühestens im kommenden Jahr zu einer Erhöhung kommen wird.