2.500 verschiedene Gewächse: So sieht der Garten des "König von Palma"-Schauspielers Toni Sastre auf Mallorca aus

Toni Sastre ist ein bekannter Schauspieler und Produzent mit einem besonders grünen Daumen. Auf Mallorca besitzt er einen Garten mit einer athemberaubenden Vielfalt

Wäre Toni Sastre ein Koch, würde er zu den „Jungen Wilden“ gehören. Er pflanzt kreuz und quer alles, was auf Mallorca gedeiht.

Wäre Toni Sastre ein Koch, würde er zu den „Jungen Wilden“ gehören. Er pflanzt kreuz und quer alles, was auf Mallorca gedeiht. / Nele Bendgens

Toni Sastre ist Pflanzenliebhaber und Schauspieler. In der Netflix-Serie „Kleo“ spielte er einen Polizisten. Auch in der zweiten Staffel des „König von Palma“ wird er ab dem 11. Juli zu sehen sein. Sastre produziert auch selbst Filme. „Doch alles, was ich verdiene, gebe ich für Pflanzen aus“, sagt der 37-Jährige, und übertreibt dabei vielleicht auch ein wenig.

Aus Südafrika, Costa Rica, Israel und den Kanarischen Inseln hat der Mallorquiner Sorten mitgebracht, die nun auf der Insel gedeihen. So kam etwa eine Kollektion von 1.500 Zwiebelpflanzen zusammen. Insgesamt wachsen 2.500 Gewächse in seinem Garten in Son Gual, die meisten setzte er selbst, es sind aber auch welche dabei, die schon sein Großvater pflanzte.

Der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) wächst am Rande des Teichs.

Der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) wächst am Rande des Teichs. / Nele Bendgens

Die Entstehung seines Gartens

Bevor Sastre vor fünf Jahren mit der Gestaltung begann, hatte er einen Garten in Alcúdia, der Umzug mit allen Pflanzen war eine Riesenaktion, zumal vorher aufgeräumt werden musste und Pfauen und Enten es sich auf dem Anwesen gemütlich gemacht hatten. Die Bambuskollektion, die sein Großvaters seinerzeit reichlich bewässert hatte, rodete Sastre.

Die Scheinmalve blüht 365 Tage im Jahr

Die Scheinmalve blüht 365 Tage im Jahr / Nele Bendgens

„Meine Generation hat einen anderen Bezug zur Umwelt“, sagt Sastre. Heute stehe die Biodiversität im Vordergrund, Bambus und andere Gewächse, die viel Wasser schlucken, seien tabu. Er selbst helfe mit dem Gartenschlauch Pflanzen beim Anwachsen, komme aber ohne Bewässerungsanlage aus. Damit die Feuchtigkeit im Boden bleibt, verteilt er auf der Erde großzügig gehäckseltes Schnittgut. So auch im Orangengarten, wo unter stark beschnittenen und betagten Zitrusbäumen entgegen der auf der Insel üblichen Praxis nicht gepflügt wird und unter den Bäumen Büsche wachsen.

Der rot blühende Steppensalbei (Salvia microphylla) der Sorte „Hot Lips“

Der rot blühende Steppensalbei (Salvia microphylla) der Sorte „Hot Lips“ / Nele Bendgens

Schauspieler, Produzent und Gartenarchitekt

Die Artenvielfalt auf kleinem Raum ist beeindruckend. Es sind unzählige Grüntöne und Blattformen, winzige und mittelgroße Blüten in Blau, Rot, Rosa und Violett sowie interessant strukturierte Samenstände und Früchte. „So sehen in etwa auch die von mir entworfenen Gärten aus, eher etwas ordentlicher“, sagt Sastre. Weil es immer wieder zu Pausen zwischen seinen Engagements kommt, besann er sich auf seine Ausbildung als Gartenarchitekt und entwarf den Garten eines Freundes. Die Gestaltung begeisterte, der Freund empfahl ihn weiter, und so übernimmt Sastre zunehmend Aufträge für Gartenentwürfe. Fast immer empfiehlt er Pflanzen, mit denen er Erfahrungen im eigenen Garten gemacht hat.

In einem Areal dicht beim Haus, bei einem riesigen Granatapfelbaum, wurzeln wild durcheinander Küchen- und Heilkräuter, aber auch ein Physalis-Strauch mit reifen Früchten. Auf der Begrenzungsmauer liegen Steine, in deren Spalten Sukkulente wachsen. Die Zwiebel-Kollektion wartet in Hohlblocksteinen mit der Blüte bis zum Herbst und Frühjahr, jede einzelne mit Sortennamen etikettiert. Wie eine Fotografie in Schwarz-Weiß wirken dagegen Bäume, um deren Stämme sich Tillandsien ranken. Bis ein Sturm sie wegpustete, umrundeten sie alle eine riesige Norfolktanne. Danach hat Sastre sie in gleich große Stücke geteilt, jetzt hängen sie an den Olivenbäumen seines Großvaters, und es scheint, als würden sie diese umarmen. Gegenüber stehen schmale Bambusstangen, eine Zementwand gebietet ihnen Einhalt. Sie ist Teil einer Teichumrandung, im Wasser tummeln sich Paradiesfische, die sich von Mückenlarven ernähren und sich wie auch die Pflanzen ohne großes Zutun vermehren.

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