Mallorca Zeitung

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Die Magie der Flecken auf dem Boden: Die Miró-Stiftung in Palma de Mallorca zeigt ungewohnte Seiten des Künstlers

Nach einjährigen Renovierungsarbeiten eröffnet die Miró-Stiftung mit zwei neuen Ausstellungen, unter anderem com Fotografen Rif Spahni

Der Fotograf Rif Spahni porträtiert Flecken aus dem Atelier von Joan Miró. M. Mielniezuk

Joan Mirós Feuerwerke sind im Gegensatz zu vielen anderen seiner Werke alles andere als bunt. Es sind eher schwarze verlaufene Flecken. Als Miró das Werk „Fuegos artificiales“ 1973 schuf, tropfte Farbe auf den Boden des mallorquinischen Herrenhauses Son Boter, in dem Miró sich ein Studio gebaut hatte. Dort gerieten die Farbtropfen in Vergessenheit, die drei Feuerwerke, die der Künstler mit derselben Farbe schuf, werden dagegen jährlich von Tausenden Personen in der Fundació Miró in Barcelona bestaunt.

Der Fotograf Rif Spahni bemerkte die Flecken auf dem Boden, als er das Studio des Künstlers für ein Dokumentationsprojekt ablichtete. „Die Flecken machten mich neugierig“, sagt Spahni. Er suchte das Atelier ab und fand noch mehr solcher Farbtropfen. „Ich fand es ungerecht. Sie stammten aus demselben Farbbottich und demselben Pinsel. Und doch wird ein Teil der Farbe auf Leinwänden in den wichtigsten Museen der Welt präsentiert, der andere Teil lag vergessen auf dem Boden.“

Fokus auf die simple Schönheit

Jetzt haben Mirós Flecken doch noch eine große Bühne bekommen. Am Freitag (14.10.) um 19 Uhr eröffnet die Ausstellung „Instant i memòria“ mit Spahnis Fotografien der Farbkleckse. Für Spahni war es eine besondere Erfahrung, im Atelier zu arbeiten, in dem Miró große Werke erschuf. „Am Anfang fühlte ich mich wie ein Eindringling“, erzählt er. Erst nach und nach erkundete er Son Boters.

Die neue Ausstellung der Fundació Miró mit einem Porträt des Künstlers und Bildern, die sein Atelier schmückten. Manu Mielniezuk

Der Fotograf Rif Spahni bemerkte die Flecken auf dem Boden, als er das Studio des Künstlers für ein Dokumentationsprojekt ablichtete. „Die Flecken machten mich neugierig“, sagt Spahni. Er suchte das Atelier ab und fand noch mehr solcher Farbtropfen. „Ich fand es ungerecht. Sie stammten aus demselben Farbbottich und demselben Pinsel. Und doch wird ein Teil der Farbe auf Leinwänden in den wichtigsten Museen der Welt präsentiert, der andere Teil lag vergessen auf dem Boden.“

Fokus auf die simple Schönheit

Jetzt haben Mirós Flecken doch noch eine große Bühne bekommen. Am Freitag (14.10.) um 19 Uhr eröffnet die Ausstellung „Instant i memòria“ mit Spahnis Fotografien der Farbkleckse. Für Spahni war es eine besondere Erfahrung, im Atelier zu arbeiten, in dem Miró große Werke erschuf. „Am Anfang fühlte ich mich wie ein Eindringling“, erzählt er. Erst nach und nach erkundete er Son Boters.

Aus Mirós vergessenen Flecken hat Spahni eigene Kunstwerke erschaffen. Auf der Suche nach der simplen, puren Schönheit, habe er ihnen „die absolute Hauptrolle“ gegeben, erzählt der Fotograf. Seine ersten Bilder, die diese Flecken porträtieren, gehören zu dem Projekt „Imaginaire“. Doch dabei beließ er es nicht. Als Nächstes stellte er das Werk „Archipiélago“ mit einer Fotogravur-Technik her. Natürlich am selben Ort, an dem auch Miró seine Drucke anfertigte.

Große Eröffnungsfeier mit Moneo

Mit dieser und einer weiteren Ausstellung eröffnet das Moneo-Gebäude der Fundació Miró wieder. Die Renovierungsarbeiten haben über ein Jahr gedauert. Im Espai Estrella, dem wichtigsten Saal, sind in der Schau „El Miró de Son Boter“ nunmehr 88 Bilder, Grafiken, Zeichnungen, Skulpturen und Gegenstände ausgestellt, die früher Mirós Studio auf Mallorca schmückten.

Damit feiert die Fundació Miró Mallorca nicht nur die Wiedereröffnung des Museums, sondern auch ihr 30-jähriges Bestehen. Geplant ist eine große Feier, zu der unter anderem der Star-Architekt Rafael Moneo in seinem selbst entworfenen Gebäude anwesend sein wird.

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