"High Noon" auf Mallorca: Die Kulturfinca veranstaltet eine Open-Air-Ausstellung mit Poolparty

Am 29. und 30. Juli zeigen Künstler aus Deutschland, Spanien und Argentinien ihre Arbeiten

Der Berliner Christian Awe wurde durch Urban Art in Großstädten bekannt.

Der Berliner Christian Awe wurde durch Urban Art in Großstädten bekannt. / Stefan Haehnel

Isa Hoffinger

Isa Hoffinger

Mittags um 12 Uhr, wenn die Sonne am höchsten steht, sind die Farben im Mittelmeerraum am schärfsten. „High Noon“ – so heißt darum die Ausstellung, die am 29. Juli von 14 bis 21 Uhr und am 30. Juli von 11 bis 21 Uhr in der Kulturfinca Son Bauló zu sehen ist. „Der Titel verweist auf die sengende Sonne und die Mutigen, die es wagen, unter diesen Umständen eine Kunstausstellung zu besuchen“, sagt der Veranstalter Will Kauffmann, der die Herausforderung liebt. Geplant ist, Werke von acht Künstlern auf Staffeleien und an den Hauswänden der Finca anzubringen. „Wir werden auch eine Poolparty feiern“, sagt der Maler Christian Awe, dessen Bilder gezeigt werden. Sie soll an beiden Tagen von 18 Uhr an stattfinden. Christian Awe wird Interessierten auch eine Führung anbieten, ebenfalls in den Abendstunden.

Das Meer inspiriert Awe

Wasser inspiriert Awe, der 1978 geboren wurde und an der Berliner Universität der Künste Meisterschüler von Daniel Richter war. Seit seinem zwölften Lebensjahr sprühte er Graffitis auf freie Flächen. 2011 besuchte er als „Artist in Residence“ die Princeton University und lehrte dort Kunst. Auf Mallorca organisierte er eine Ausstellung in einem Fitnessstudio, um – wie er sagt – „unterschiedliche Menschen zusammenzubringen, auch solche, die sich sonst vielleicht nicht für Malerei interessieren würden. Kunst ermuntert immer zum Dialog.“ Mit seinem Anspruch, im öffentlichen Raum Gelegenheiten für Gespräche zu bieten, passt er zur Kulturfinca, die ein Ort der Begegnung ist.

Gisela Hammers Stil ist expressionistisch.

Gisela Hammers Stil ist expressionistisch. / PRIVAT

Spanier und Deutsche stellen aus

Andreja Soleil ist auch dabei. In ihren Werken geht es um die Verflechtung von Malerei und druckgrafischen Techniken. Gisela Hammer kommt aus Ingolstadt und ist sowohl dort als auch in Selva zu Hause. In ihrer abstrahierten Bilderwelt stehen Menschen im Mittelpunkt. „Kunst zwischen Magie und Poesie“ macht indes Reinhard Stammer, der in Sineu lebt. Sein Ansatz ist introspektiv. „Ich bin dankbar für die Gabe, Lebenssituationen mit meiner Kunst zu reflektieren und zum Teil auch bewältigen zu können“, sagt er.

Auch Andreja Soleil mag die Farbe des Meeres.

Auch Andreja Soleil mag die Farbe des Meeres.

Der Spanier Ricardo Gago wurde 1949 in Montamarta auf dem spanischen Festland geboren. 1997 fand seine erste Ausstellung in Sineu statt, wo er lebt und arbeitet. In einem antiken Gebäude befinden sich seine Kunstgalerie und sein Atelier. Der Katalane Llorenç Garrit studierte Grafikdesign und Kunst mit dem Abschluss Illustration an der Superior Design School der Balearen und erhielt ein Lehrdiplom in Musik.

Mallorca als neue Heimat

Elena Gatti wurde 1950 in Argentinien geboren. Von 1968 bis 1978 absolvierte sie eine künstlerische Ausbildung und ein Studium an der Kunsthochschule von Bahia Blanca. Aus politischen Gründen ging sie 1979 nach Barcelona, anschließend lebte sie von 1982 bis 1989 in Deutschland, wo sie als freischaffende Künstlerin arbeitete. 1989 zog Elena Gatti dann nach Mallorca. Skulpturen von Norbert Jäger, die meist aus mallorquinischem Marès-Stein bestehen, ergänzen die Ausstellung.

Das Wetter wird heiß bleiben. Besucher dürfen gespannt sein, welche Rolle der Pool in der Ausstellung spielen wird.