Plötzlicher Abschied: Warum der Leiter der Miró-Stiftung auf Mallorca sein Amt niederlegt

Der Mallorquiner wechselt auf eigenen Wunsch zum neuen Museo del Realismo Español Contemporáneo (MUREC) in Almería

Francisco Copado leitete acht Jahre lang die Fundació Miró.

Francisco Copado leitete acht Jahre lang die Fundació Miró. / MANU MIELNIEZUK

Redaktion MZ

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Es ist ein sehr plötzlicher Abschied geworden: Die Stadt Palma hat am Montag (11.3.) in einer Mitteilung den freiwilligen Rücktritt von Francisco Copado, Leiter der Fundació Pilar i Joan Miró, bekanntgegeben. Im vergangenen Sommer hatte der Mallorquiner noch erklärt, sich um eine weitere Amtszeit als Leiter des Stiftungs-Museums zu bewerben. Nun schrieb Copado, dass es nach mehr als acht Jahren an der Zeit sei, einen neuen beruflichen Abschnitt zu beginnen.

Seine neuen Verpflichtungen nehmen ihn ab sofort in Anspruch: Copado wird nun für das Museo del Realismo Español Contemporáneo (MUREC) in Almería tätig sein, das am 15.3. neu eröffnet. Der Verwaltungsausschuss habe in einer außerordentlichen Sitzung seinem Rücktritt als Leiter der Miró-Stiftung zugestimmt. Das Museum ist nun vorerst ohne Leitung, bis der Entscheidungsprozess durch eine unabhängige Jury, der sich bereits in seiner finalen Phase befindet, abgeschlossen ist.

Francisco Copado war seit 2016 im Amt

"Für mich bedeutete diese zu Ende gehende Etappe den Beweis, dass Träume und Illusionen in Erfüllung gehen und dass ein kunst- und museumsbegeisterter Mensch wie ich seine berufliche Laufbahn ändern und sich mit viel Hingabe dem widmen kann, was ihm am Herzen liegt", schrieb Copado in einem E-Mail-Rundschreiben. Er hatte den Posten im Jahr 2016 übernommen und in der Anfangszeit noch aufgrund mangelnder Erfahrung und unbedarfter Äußerungen Kritik auf sich gezogen. Die Kollegen und Fachleute, mit denen er in seinen Jahren bei der Miró-Stiftung zusammengearbeitet hatte, werde er nie vergessen, denn: "Sie alle haben etwas beigetragen und ich habe von ihnen allen gelernt."

Copado resümiert seine Zeit mit den Worten: "Ich habe die Stiftung mit dem Ziel geleitet, dass diese Institution ein attraktiver Ort für Besucher ist, der die Erinnerung und den Willen der Gründer bewahrt, der offen ist und mit der Welt kommuniziert, der gut verwaltet wird, der sich um sein Erbe und seine Mitarbeiter kümmert, der Wissen schafft und es an die Gesellschaft weitergibt, an die grafischen Werkstätten und an die Tausenden von Kindern, die uns besuchen und die manchmal zum ersten Mal einen Stern sehen oder einen Strich von Miró, der sie träumen lässt, wie es der Meister tat." /bro