Ich hatte einen Chef, der sich die Nägel schnitt, während er etwas mit seiner Sekretärin besprach. Eines Tages flog einer der Fingernägel ins rechte Auge der Sekretärin und blieb dort stecken. Es kam zu Komplikationen, und das arme Mädchen verlor schließlich das Auge. Ihr Anwalt ging vor Gericht und versuchte, den Fall als Arbeitsunfall darzustellen, aber der Richter urteilte, dass nicht alle Unfälle am Arbeitsplatz arbeitsbedingt seien, also verlor die Sekretärin ihren Arbeitsplatz, ihre Abfindung sowie ihr Auge.

Der Chef schnitt seine Nägel nun in Gegenwart seiner neuen Assistentin, die eine Schutzbrille trug, wenn sie sein Büro betrat. Eines Tages wurde ich von ihm zu einer Besprechung gerufen und bemerkte, dass er sich die Fußnägel schnitt. Er bat mich, Platz zu nehmen, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen.

„Ich komme wieder, wenn Sie fertig sind“, sagte ich.

„Dann muss ich los, bringen wir es hinter uns.“

Ich sagte ihm, dass ich es nicht für angemessen hielt, dass er mich so empfing, und er wurde wütend. Ich brauchte den Job, aber ich brauchte auch meine Würde. Ich wollte weder das eine noch das andere verlieren, deshalb zögerte ich kurz und entschied mich für die Würde.

Ein paar Tage später rief mich der Leiter der Personalabteilung zu sich und teilte mir mit, dass ich in ein anderes Büro versetzt würde. Auf der neuen Stelle hatte ich einen wunderbaren Chef und wurde bald befördert. Eines Tages rief ich einen der Mitarbeiter zu mir, um etwas zu besprechen. Der junge Mann kam herein, setzte sich, holte einen Nagelknipser aus der Hosentasche und begann, sich die Fußnägel abzuknipsen, während er mir berichtete, worum ich ihn gebeten hatte.

Dieses Mal wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Vielleicht spürte ich, dass nicht meine Würde auf dem Spiel stand, sondern die des Mitarbeiters.