Mallorca Zeitung

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Patrick Schirmer Sastre

U-Haft nach Brand an der Playa de Palma auf Mallorca: Hier wird kein Exempel statuiert

Der Morgen begann wie für so viele andere Urlauber. Doch dann wurde alles anders. Warum, das muss jetzt die Justiz klären, meint Patrick Schirmer Sastre

Die völlig zerstörten Lokale nach dem Brand. G. Bosch

Es ist wohl dieser radikale Kontrast, diese extrem schnelle Aneinanderreihung von Ereignissen, die viele Menschen im Fall der 13 mutmaßlichen Brandstifter von der Playa de Palma erschüttert. Vielleicht, weil der Beginn der Geschichte bei Tausenden Menschen jede Woche genauso aussieht wie bei dem Kegelclub aus Münster: morgens in Deutschland in den Flieger steigen – voller Vorfreude auf ein paar Tage Partyurlaub und die Sonne Mallorcas.

Doch bevor der Tag vorbei ist, sitzt man bei der Guardia Civil auf dem Revier in einer Zelle. Einen Tag später wird man dem Haftrichter vorgeführt und tritt eine U-Haft an, von der noch keiner weiß, wie lange sie wirklich dauern wird. Möglicherweise folgt ihr sogar eine jahrelange Gefängnisstrafe. Von volltrunkener Urlaubslaune in den „Mallorca-Knast“ – das ist eine Eskalation, die es in sich hat. Doch in diesen wenigen Stunden wurde eben auch zwei Unternehmern ihre Existenz geraubt und einer Familie die Wohnung schwer beschädigt. Wahrscheinlich waren Menschenleben in Gefahr. Der Sachschaden ist enorm. Und das ist eben auch keine Kleinigkeit. Eher das Gegenteil.

Jetzt ist es an der Justiz, die Abfolge der Ereignisse zu klären und die Schuld oder die Nicht-Schuld der Beteiligten festzustellen. Und sie wird nicht Stunden dafür brauchen, sondern Wochen, Monate, Jahre. Nicht, um an ein paar Touristen ein Exempel zu statuieren, sondern weil bei den überlasteten Gerichten auf Mallorca die Verfahren lange dauern, und die langsamen Mühlen der Justiz hier für alle gleich mahlen. Man kann nur hoffen, dass sie ihre Arbeit wenigstens gut macht.

En estas pocas horas

Es probablemente este radical contraste, esta rapidísima sucesión de acontecimientos, lo que en el caso de los 13 presuntos pirómanos de la Playa de Palma a mucha gente le cree estupor. Tal vez porque el comienzo de la historia para miles de personas, semana tras semana, es idéntico a lo vivido por el club de bolos de Münster. Subirse por la mañana al avión en Alemania, lleno de ilusión porque en Mallorca aguardan el sol y unos días de fiesta.

Solo para después acabar sentado, antes de que termine el día, en una celda del cuartel de la Guardia Civil. Y ser llevado al día siguiente ante un juez de instrucción que decreta una prisión preventiva que nadie sabe realmente cuánto durará. Y a la que, además, podría seguirle una pena de prisión de años. De la borrachera de las vacaciones al „trullo de Mallorca“: no es poca escalada. Pero en estas pocas horas, también dos empresarios fueron despojados de sus medios de subsistencia y el hogar de una familia seriamente dañado. Es muy probable que hayan estado en peligro vidas humanas. Hubo enormes daños materiales. Y eso no es poco. Más bien lo contrario.

Ahora le corresponde a la justicia aclarar la secuencia de los hechos y establecer la culpabilidad o no de los implicados. Tardará no horas, sino semanas, meses, años. No para sentar un precedente con unos cuantos turistas, sino porque en los sobrecargados tribunales de Mallorca todo dura mucho tiempo, y eso vale para todos. Sólo cabe esperar que al menos haga bien su trabajo.

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