Meinung | KOMMENTAR
Nach den Wahlen: Wie tiefgreifend wird die Zäsur auf Mallorca diesmal?
Kehrtwenden um 180 Grad haben nach Machtwechseln auf den Balearen Tradition. Besser wäre es, gemeinsam an die großen Probleme heranzugehen - und sich nicht von Rechtspopulisten einspannen zu lassen, meint MZ-Vize Frank Feldmeier
Wenn bislang auf den Balearen die Regierung wechselte, war dies immer ein Einschnitt, der tiefgreifender nicht sein könnte: Bereits begonnene Projekte wurden eingestampft, Fahrradwege zurückgebaut, Brücken abgerissen und wieder aufgebaut, das Gegenteil von dem gemacht, was in den Jahren davor passierte.
Wird es auch diesmal so sein, wenn die Volkspartei nach ihrem klaren Wahlsieg die Macht vom Linksbündnis übernimmt? Die angekündigte sofortige Einkassierung etwa des Tempolimits auf Palmas Ringautobahn lässt nichts Gutes ahnen.
Löst die PP die Wohnungsprobleme mit anderen Mitteln? Es wäre in unser aller Interesse
Doch trotz der Gegensätze – die künftige Ministerpräsidentin Marga Prohens gibt sich ausgesprochen wirtschaftsliberal – kämpft Mallorca mit Problemen, über deren Bedeutsamkeit sich alle einig sind. Genannt sei die Wohnungsnot, dem die Linksregierung zwar Priorität einräumte, an dem sie sich aber die Zähne ausbiss. Nun wird es die PP mit anderen Instrumenten versuchen. Dass sie damit erfolgreich ist, muss im Interesse aller liegen.
Es gibt weitere gemeinsame Ziele: Gesundheit, Bildung, die Diversifizierung der Inselwirtschaft – im Vordergrund sollte nicht die Frage stehen, wie viele Gästebetten erlaubt sind, sondern wie der Wohlstand auf Mallorca nachhaltig und ohne touristische Monokultur gesichert werden kann. Prohens wird klug genug sein, weder wie wild Autobahnen zu bauen noch einen Sprachenkrieg vom Zaun zu brechen wie ihre PP-Vorgänger.
Die heikle Frage lautet vielmehr, wie sehr sie sich ohne absolute Mehrheit von Vox einspannen lässt, einer Partei, die vom Leugnen des Klimawandels und von ideologischen Feindbildern lebt.
Después de las elecciones: ¿Qué tan profunda será la ruptura?
Siempre que ha habido un cambio de gobierno en Baleares, ha sido un cambio radical: se han desechado proyectos ya iniciados, se han desmantelado carriles bici, se han derribado y vuelto a construir puentes, se ha hecho lo contrario de lo que se había hecho en los años anteriores. ¿Sucederá lo mismo esta vez, cuando el Partido Popular arrebate el poder al Pacte tras su clara victoria electoral? El anuncio de que, por ejemplo, se revocará inmediatamente el límite de velocidad en la Vía de Cintura de Palma no augura nada bueno. Pero a pesar de las diferencias –la futura presidenta Marga Prohens es decididamente liberal en economía–, Mallorca se enfrenta a problemas que todos coinciden en señalar como prioritarios. Ahí está la crisis habitacional que el Govern de izquierdas intentó enfrentar, sin éxito. Ahora el PP probará otros instrumentos, y a todos nos interesa que tenga éxito. Hay otros objetivos comunes: la sanidad, la educación, la diversificación de la economía de la isla. El foco de atención no debería estar en cuántas camas turísticas se permiten, sino en cómo se puede asegurar la prosperidad en Mallorca de forma sostenible y sin monocultivo turístico. Prohens será lo suficientemente inteligente como para no construir autopistas a lo loco ni iniciar una guerra lingüística como sus predecesores del PP. La cuestión delicada es más bien hasta qué punto se dejará dominar, sin mayoría absoluta propia, por Vox, un partido que se nutre de la negación del cambio climático y de un rabioso imaginario ideológico.
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