Der Inselrat von Mallorca will klarere Verhältnisse an der beliebten - und im Sommer stets vollkommen überlaufenen - Naturbucht Cala Varques schaffen. Konkret hat die Behörde nun das zuständige Rathaus von Manacor beauftragt, 32 Parkplätze für Strandbesucher errichten zu lassen. Entsprechende Schritte sind im aktuellen Tourismus-Plan (PIAT) festgehalten. Dadurch erhofft man sich mehr Sicherheit an der Landstraße Porto Cristo - Portocolom (Ma-4041), an der bisher zahlreiche Strandgänger unerlaubt ihre Autos abstellen, um zum einstigen Hippie-Strand zu gelangen. Zudem soll durch die Maßnahme die Anzahl an Strandbesucher verringert werden.

Dem neuen Plan des Inselrats zufolge dürfen an Naturbuchten nur noch so viele Parkplätze existieren, dass pro Badegast 15 Quadratmeter Strand zur Verfügung stehen. In Cala Varques sollen also bei einer nutzbaren Strandfläche von 1.942 Quadratmetern maximal 129 Besucher gleichzeitig zu liegen kommen. Bei vier Insassen pro Auto seien daher 32 Parkplätze angemessen.

Wo genau der künftige Parkplatz entstehen soll, ist noch unklar. Laut Manacors Bürgermeister Miquel Oliver habe man ein Grundstück am Anfang des Feldwegs ins Auge gefasst, der von der Landstraße zur Naturbucht führt. Bisher sei jedoch nichts in trockenen Tüchern, auch, weil die Stadt das Gebiet zunächst aufkaufen oder enteignen müsste. Sicher sei jedoch, dass man es nicht asphaltieren wolle. "Wir werden versuchen, dass die Parkfläche so wenig Platz wie möglich einnimmt", so Oliver. Zudem wolle man eine digitale Anzeigetafel installieren, die Autofahrern auf beiden Seiten der Landstraße anzeigt, wie viele freie Plätze aktuell zur Verfügung stehen.

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Gleichzeitig will das Rathaus härter gegen Falschparker um die Cala Varques vorgehen. Beim für die Landstraßen zuständigen Inselrat forderte die Stadtverwaltung bereits, die Seitenstreifen an zwei Kurven auf der Ma-4041 in den Sommermonaten absperren zu lassen, beispielsweise mit Schranken, die nur Anwohner der dahinterliegenden Grundstücke betätigen können. Dort hatten in der Vergangenheit immer wieder Strandbesucher unrechtmäßig ihre Fahrzeuge abgestellt. Im Juli 2020 hatte das Rathaus bereits Holzbarrieren an weiten Strecken längs der Landstraße angebracht, um das Parken dort zu verhindern. Das Chaos war dadurch aber nur verstärkt worden, da sich die parkenden Fahrzeuge in denbesagten Kurven häuften.

Auch um das letzte Wegstück zur Naturbucht, das vom Ende des Feldwegs durch ein Wäldchen führt, gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Ärger - es ist in Privatbesitz. Wiederholt sperrten Eigentümer den Zugang, immer wieder setzten sich Strandliebhaber darüber hinweg. Die Verantwortlichen im Rathaus von Manacor wollen nun versuchen, eine Einigung mit den Besitzern zu erwirken - oder notfalls eine Enteignung anordnen. So wollen Inselrat und Rathaus die rechtlichen Graubereiche und Unklarheiten rund um den beliebten Strand beseitigen und klare Verhältnisse schaffen. /somo