Die HMH Art Gallery in Port d'Andratx im Südwesten von Mallorca generiert derzeit in einer unkonventionellen Aktion Spenden für Menschen in der Ukraine, die sich derzeit auf der Flucht aus dem Land befinden. Galerist Andreas Streicher berichtet der MZ, dass eine der Künstlerinnen der Galerie, Icon Zar, Russin ist. Sie kam am 1. März in die Galerie und bat um Hilfe für eine ihrer besten Freundinnen, die in der ukrainischen Millionenstadt Charkow unweit der russischen Grenze in einem Keller festsaß.

"Es stellte sich heraus, dass mit ihr insgesamt 60 Personen dort Unterschlupf gefunden hatten, darunter 15 Kinder", erzählt Streicher. Sie hätten dort auf den russischen Angriff gewartet und keinerlei Mittel besessen, um Lebensmittel oder ähnliches zu kaufen.

200 Euro für die Lebensmittelversorgung

"Wir haben sofort mit der Überweisungsfirma Ria 200 Euro rübergeschickt für eine erste Lebensmittelversorgung und um zu schauen, ob das Geld auch wirklich ankommt", berichtet Streicher. Das habe bestens funktioniert, so dass er dann in seinem Kunden- und Künstlerkreis um weitere Hilfe bat. Der polnische Künstler Igor Morski spendete daraufhin eines seiner Bilder.

Auf Schleichers Initiative hin kauften zwei Kunden je einen sogenannten „Golden Frame“, ein Gemälde mit einem schwarzen Porsche, und das Werk „From Russia with Love“ von Icon Zar in Kleinformat als Sonderedition. Somit konnten noch am selben Tag weitere 1.000 Euro an die Gruppe in der Ukraine geschickt werden. Das Geld wurde eingesetzt, um Essen und Treibstoff zu kaufen. Die Gruppe konnte mit insgesamt neun Privatautos aus der Stadt fliehen. Jetzt versuchen die 60 Menschen, Tschechien anzusteuern.

"Inzwischen haben wir nun insgesamt 5.700 Euro mit dem Verkauf der Sondereditionen eingenommen, das Geld schicken wir dann nach und nach an die Gruppe, damit sie ihre Flucht weiter bestreiten kann", berichtet Streicher. Weiterhin werde Geld gesammelt, wer ein Bild der Sonderedition für Preise zwischen 690 und 1.500 Euro kaufen möchte, kann sich mit der HMH Art Gallery in Verbindung setzen. Auch freiwillige Spenden sind willkommen. /jk