Die Hoteliers auf Mallorca wollen im April 350 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine anbieten. Das haben Vertreter des Branchenverbands FEHM am Montag (28.3.) bekanntgegeben. So ist die Unterbringung der rund 280 Menschen, die derzeit von der balearischen Landesregierung im Corona-Hotel Bellver in Palma de Mallorca betreut werden, zumindest zeitweise gesichert. Da der Vertrag mit dem Bellver Ende März ausläuft, hatte das balearische Sozialministerium die Hoteliers um Hilfe gebeten.

"Sie haben uns mehr Plätze angeboten als wir gefordert haben", freute sich Sozialministerin Fina Santiago. Insgesamt sind die 350 Schlafplätze auf 90 verschiedene Unterkünfte auf der ganzen Insel verteilt, darunter Port d'Andratx, Peguera, Cala d'Or, Cala Millor und Alcúdia. Die Regierung wolle nun in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz die geeignetsten Unterkünfte heraussuchen und die Verteilung der Geflüchteten organisieren. Mit den restlichen Zimmern und Appartments könne man auch künftigen Bedarf decken.

Hotels eignen sich nicht als dauerhafte Unterkunft

Auch was Möbelspenden für Menschen aus der Ukraine angeht, hatten die Hoteliers auf Mallorca sich bereits hilfsbereit gezeigt, wie auch der balearische Tourismusminister Iago Negueruela lobend hervorhob. Dank der gespendeten Betten, Schränke und Schlafutensilien will die Landesregierung Unterkünfte einrichten, in denen die Geflüchteten mittelfristig bleiben können. "Ein Hotel eignet sich nicht als dauerhafte Unterkunft", so Santiago. "Wir brauchen Herbergen, in denen die Geflüchteten zusammen sein können." Zunächst sollen diese für Aufenthalte von ein bis drei Jahren hergerichtet werden.

Wie die stellvertretenede FEHM-Vorsitzende María José Aguiló bekannt gab, wollen die Hoteliers sich zudem darum bemühen, Geflüchteten aus der Ukraine Arbeit zu geben, "damit ihre Situation würdiger wird". Das balearische Arbeitsministerium werde hierbei unterstützen.

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Von den 280 Geflüchteten, die noch im Corona-Hotel ausharren, hatte die Landesregierung in den vergangenen Tagen für 30 eine längerfristige Unterkunft in Andalusien organisieren können. Von den verbleibenden 250 Menschen könnte etwa ein Dutzend bereits Ende der Woche übergangslos in eine dauerhafte Herberge auf der Insel einziehen, während der Rest für die kommenden Aprilwochen auf die anderen Hotels verteilt werden soll.

Bereits vor einigen Wochen hatte die Landesregierung angekündigt, verschiedene Herbergen herrichten zu wollen, unter anderem in einem alten Nonnengebäude in Cala Ratjada und im Kloster Lluc. Man sei aber auch weiterhin auf der Suche nach geeigneten Immobilien. "Je größer, desto besser", so Fina Santiago. /somo