Die Balearen-Regierung arbeitet unter Hochdruck daran, Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine herzurichten. Derzeit seien in Cala Ratjada und Campanet Handwerker dabei, ehemalige Kirchenanlagen herzurichten, um diese langfristig zur Verfügung stellen zu können. Medienberichten zufolge hat Bischof Sebastià Taltavull zudem Platz in den Räumlichkeiten der Stiftung Nazareth in Palma de Mallorca und im Kloster Lluc angeboten.

Auch mit den Hoteliers der Insel hat es in den vergangenen Tagen mehrere Verhandlungsrunden gegeben. Zum einen geht es darum, wo die Geflüchteten, die derzeit im ehemaligen "Corona-Hotel" Palma Bellver leben, unterkommen sollen, wenn Ende des Monats der Vertrag ausläuft.

200 Plätze über 30 Tage zugesichert

Der Hoteliersverband Fehm sicherte der Regierung für einen Zeitraum von 30 Tagen rund 200 Plätze in anderen Häusern auf der Insel zu, verlangte aber einen ordentlichen Ablauf: "Es ist wichtig, dass alles in einem gesetzlich definierten Rahmen passiert und dass die Protokolle eingehalten werden", sagte die Sprecherin des Verbands, Maria José Aguiló.

Zudem erklärte der Verband, man habe auf Antrag der Balearen-Regierung Betten, Matratzen, Bettwäsche und Handtücher zur Verfügung gestellt, um die neuen Unterkünfte für die Geflüchteten auszustatten. Innerhalb von 24 Stunden sei das dreifache der angeforderten Menge geliefert worden. Dennoch sind die Materialien noch nicht abgeholt worden. Vertreter der Regierung erklärten, man müsse die Unterkünfte noch putzen und anstreichen, bevor man sie einrichten könne.

Jobs für Geflüchtete in den Hotels?

Der Hotelverband bat die Regierung darum, den Status der Geflüchteten so schnell wie möglich zu klären. Man wolle den Menschen aus der Ukraine Jobs in den Hotels anbieten. Damit könnten diese wieder einen Hauch von Normalität bekommen. Die Gästehäuser wiederum könnten so den Mangel an Arbeitskräften für die Saison ein wenig abmildern.

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Die Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen erteilte währenddessen Plänen, die vorsahen, Geflüchtete in Kasernen unterzubringen, eine Absage. Diese Einrichtungen seien nicht geeignet, um Menschen aus Kriegsgebieten eine würdige Unterkunft zu bieten, hieß es. In der ehemaligen Kaserne Son Tous in Palma waren immer wieder Migranten aus Afrika untergebracht worden. /pss