Am 16. Juli bleiben möglicherweise alle Stadtstrände rund um Palma de Mallorca sowie an der Playa de Palma für die Öffentlichkeit geschlossen. Denn die Rettungsschwimmer planen, ihre Arbeit an diesem Tag nicht aufzunehmen und auch keinen Mindestdienst zu leisten, sollte es nicht bis dahin zu einer Einigung bezüglich ihrer Forderungen nach verbesserten Arbeitsbedingungen kommen. Das gab am Donnerstag (30.6.) der Sprecher der Rettungsschwimmer-Gewerkschaft Unión de Socorristas de Mallorca, Christian Melogno, auf einer Kundgebung an Palmas Rathauspaltz bekannt.

Schon seit Wochen machen die Rettungsschwimmer rund um die Inselhauptstadt mit Protestaktionen an den Stränden auf sich aufmerksam. So stellen sie etwa Kreuze in den Sand, legen Leichensäcke daneben und befestigen Spruchbänder an ihren Aussichtstürmen. Einen Streik konnten sie bisher praktisch kaum durchführen - aufgrund des Personalmangels und der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbesetzung an den Stränden darf aktuell fast kein Rettungsschwimmer die Arbeit niederlegen, da alle stets an ihrem Arbeitsplatz gebraucht werden. Am 16. Juli wollen sich die socorristas nun darüber hinwegsetzen. Bei der Kundgebung am Donnerstag forderten sie zudem, dass keiner der Mitarbeiter entlassen oder sanktioniert werde, wenn er an besagtem Tag nicht arbeitet.

Streik trotz gesetzlich vorgeschriebener Mindestbesetzung

Grundsätzlich klagen die im Stadtgebiet Palma angestellten Rettungsschwimmer über fehlende Mitarbeiter, die eine Strandsicherheit nicht garantierten können, über zu geringen Lohn und zu kurze Überwachungszeiten an den Stränden. Auch wollen sie, dass die Wachtürme besser instand gehalten werden. Zudem fordern sie, dass die Strände nicht nur im Sommer, sondern von Ostern bis Ende Oktober überwacht werden und die Wachzeiten auf zwölf Stunden am Tag ausgeweitet werden.

Für die Dienstleistung der Strandüberwachung ist das Rathaus von Palma de Mallorca zuständig, dass wiederum die Firma "Emergències Setmil" damit beauftragt hat. Der Vertrag läuft nächstes Jahr aus. Derzeit verhandeln Vertreter der Traditionsgewerkschaften UGT und CCOO mit den Verantwortlichen beim Unternehmen und im Rathaus über eine Einigung. Nicht mit am Tisch sitzt die im vergangenen Jahr gegründete Gewerkschaft Unión de Socorristas de Mallorca, die zum Streik aufruft. /somo