Der britische Cannabis-Milliardär Maximilian White macht weiter Schlagzeilen auf Mallorca. Sein jüngerer Bruder Tobias war Ende Juli an der Partymeile Punta Ballena in Magaluf von Türstehern verprügelt worden und kurz darauf an den Folgen gestorben. White hatte daraufhin angekündigt, die Lokale in der für ihre Exzesse berüchtigten Straße zu kaufen und dichtzumachen.

Unternehmer würden verkaufen

Bei den Unternehmern stößt diese Idee alles andere als auf Ablehnung. Zwar seien die meisten der befragten Lokalbetreiber skeptisch, wie erst die Ankündigung gemeint war, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" nach einem Besuch vor Ort. Aber sollte der Vorstoß ernst gemeint sein, wäre bei vielen eine Verkaufsabsicht da.

Nach zwei Jahren Pandemie sei die finanzielle Lage immer noch schwierig. Trotz des wieder angelaufenen Tourismus, vor allem aus Großbritannien, sei man noch weit davon entfernt auf das Vor-Corona-Niveau zu kommen.

Aktuell stehen auf Immobilienplattformen wie Idealista neun Lokale an der Partymeile zum Verkauf. Insgesamt würden diese drei Millionen Euro kosten. Am teuersten ist ein Geschäft, das für 900.000 Euro den Besitzer wechseln könnte. Ein Lokal mit Lizenz zum Alkohol-Ausschank bis drei Uhr morgens steht für 449.000 Euro zum Verkauf. Gegen Ende der Saison dürfte die Liste an Lokalen weiter wachsen. Für Maximilian White, der laut Forbes mit seinem legal für medizinische Zwecke angebauten Cannabis jährlich 1,5 Milliarden Euro Umsatz macht, wären dies eher Peanuts.

War die Guardia Civil am Tod beteiligt?

Derweil geht die Diskussion um die Umstände des Todes seines Bruders weiter. Medienberichten zufolge sollen Beamte der Guardia Civil auf dem Körper des Familienvaters gekniet haben und brutal mit ihm umgegangen sein. Augenzeugen hätten demzufolge die Polizisten angefleht, den Mann loszulassen, da sie ihn sonst umbringen würden. Die Guardia Civil erklärte laut "Bild", dass Tobias White beim Eintreffen der Beamten aggressiv geworden war.

Nach Darstellung von Maximilian White - der nicht vor Ort war - soll sein Bruder nur kurz den VIP-Bereich eines Clubs verlassen haben. Als er wieder reingehen wollte, erklärte man ihm, sein Tisch sei anderen Gästen gegeben worden. Während der Mann darauf wartete, dass man ihm seine Habseligkeiten brachte, die noch drin waren, nahm er einen Drink an der Bar zu sich. Dort soll er hinterrücks von den Türstehern angegriffen worden sein. Später soll er aufgrund der Schläge einen Herzstillstand erlitten haben. Die Leiche soll nach England gebracht und obduziert werden. /pss