Mallorca Zeitung

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Pferdekutschen-Verbot auch in Alcúdia und Cala Millor auf Mallorca?

Nachdem das Rathaus von Palma de Mallorca ein Verbot der Touristenattraktion angekündigt hat, erwägen auch die anderen Urlaubsorte Maßnahmen zu ergreifen

Ein Kutschpferd in Palma de Mallorca Manu Mielniezuk

Die Zeit der Pferdekutschen als Touristenatraktion scheint auf Mallorca zuende zu gehen. Nach dem geplanten Verbot in Palma de Mallorca ab 2024 überlegen nun auch die Verantwortlichen der Gemeindeverwaltungen von Cala Millor (Sant Llorenç) und Alcúdia - den zwei letzten Urlaubsorten, in denen die Tiere noch zum Einsatz kommen - ob die Kutschlizenzen bald nicht mehr verlängert werden sollen.

Wie der Bürgermeister von Alcúdia, Domingo Bonnín, bekannt gab, habe er bereits technische Gutachten angefordert, anhand derer er prüfen wolle, inwiefern man die aktuell knapp ein Dutzend Kutschlizenzen im Gemeindegebiet zurückziehen könne. "Wenn wir alle Infos zusammen haben, entscheiden wir, was wir machen werden", so das Gemeindeoberhaupt auf Nachfrage der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Keine neuen Lizenzen in Sa Coma und Cala Millor

In Sant Llorenç dagegen ist man im Entscheidungsprozess schon weiter fortgeschritten. Schon im vergangenen November hatte der Gemeinderat dafür gestimmt, keine neuen Fahrerlaubnisse für die Kutscher in Cala Millor und Sa Coma auszustellen. In spätestens zehn Jahren - im November 2033 - werde es somit keine Urlauber-Kutschen mehr geben, da bis dahin alle Lizenzen ausgelaufen seien. Ein Ersatz, beispielsweise durch Elektro-Kutschen, wie Palma ihn erwägt, stehe in Cala Millor nicht zur Debatte.

Das Thema Kutschpferde ist auf Mallorca seit Jahren ein heikles. Im Urlaubsort Cala Ratjada sind die Gefährte schon seit langem verboten. Zuletzt hatte sich die öffentliche Diskussion zugespitzt, nachdem mehrere Videos von Vorfällen mit Pferdekutschen in Palma kursierten, in denen die Tiere mutmaßlich Schaden nahmen. Tierschützer ließen keine Gelegenheit aus, um auf die Missstände hinzuweisen. Auf der anderen Seite protestieren die Kutscher gegen das geplante Verbot in der Hauptstadt ab 2024. Zahlreiche Familien würden von diesem traditionellen Beruf ernährt, argumentieren sie. /somo

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