Keine neue Spur nach dem Flugzeugabsturz von McFit-Gründer und Mallorca-Teilzeitresident Rainer Schaller und dessen Familie in der Nacht auf Samstag (22.10.) vor der Küste von Costa Rica. Die Rettungskräfte in dem mittelamerikanischen Land suchten am Donnerstag (27.10.) den sechsten Tag in Folge nach Wrackteilen der Piaggio 180 oder nach weiteren Insassen des Privatjets.

Bisher wurden lediglich die Leichen von zwei Personen gefunden, laut den Behörden vor Ort die eines Kindes und eines Mannes. Identifiziert sind die Toten bisher nicht. An Bord der Maschine befanden sich neben Schaller auch seine Lebensgefährtin, zwei minderjährige Kinder des Paares (6 und 13 Jahre), ein Mitarbeiter Schallers sowie der Schweizer Pilot des Flugzeugs.

Ortungssonde scannt den Grund des Meeres

Die Suche am Unglücksort gestaltet sich laut Medienberichten in Costa Rica schwierig. Das schlechte Wetter und die große Ausdehnung des möglichen Unfallschauplatzes von rund 100 Quadratkilometern erschwerten die Bergungsarbeiten, berichteten die Online-Zeitung crhoy.com sowie die lokalen Fernsehsender Teletica und Canal 6. Inzwischen wird auch hoch spezialisiertes technisches Gerät zur Suche eingesetzt.

So nutzten die Rettungskräfte am Mittwoch erstmals eine spezielle Ortungssonde, mit der der Meeresboden nach Unebenheiten oder Objekten abgesucht werden kann, die dort normalerweise nicht liegen. "Jede Auffälligkeit wird entdeckt und dokumentiert", erklärte Arllang Tebyanian, Wissenschaftler beim staatlichen Transportministerium, dem Fernsehsender Teletica. Die Auswertung erfolge dank einer Umwandlung akustischer Signale in Ziffern, die dann einfach abgelesen werden können.

Rettungskräfte auch aus Panama und den USA

Das Problem bei der Suche ist allerdings auch, dass das Meer an der Stelle, an der das Flugzeugwrack vermutet wird, zwischen 800 und 1.200 Meter tief ist. Am Mittwoch (26.10.) suchten die Rettungskräfte laut Teletica vier Stunden, ohne auch nur ein Teil des Jets oder Spuren der Insassen zu entdecken. Neben den Behörden des Landes Costa Rica schalteten sich auch Rettungsteams aus dem benachbarten Panama ein.

Wie der Fernsehsender Canal 6 am Donnerstag berichtete, sollten am Freitag auch Spezialisten aus Deutschland in Costa Rica eintreffen, die die bisher gefundenen Wrackteile untersuchen sollen. Nach Angaben des Senders waren allein am Mittwoch 25 Einsatzkräfte in die Suchaktion eingebunden. Auch ein Patrouillenflugzeug der USA unterstützte bei der Suche.

Wird die Suche ganz eingestellt?

Inzwischen wird auch darüber nachgedacht, die Suche aufgrund der Hoffnungslosigkeit einzustellen. Der Vizeminister für öffentliche Sicherheit und Direktor der nationalen Küstenschutzbehörde, Martín Arías, sagte der Plattform crhoy.com am Mittwoch, dass zwar noch weiter gesucht werde, dass aber von den Funden "vor allem des heutigen Tages" abhängig gemacht werde, ob "wir mit der Suche weitermachen oder ob wir sie endgültig einstellen". Derzeit ist unklar, ob es bereits eine Entscheidung in der Frage gibt. Die Suchaktion wird täglich um 5 Uhr morgens costa-ricanischer Zeit aufgenommen (13 Uhr mitteleuropäischer Zeit).

Schaller befand sich in fünfwöchigem Urlaub

Der 53-jährige Schaller war am vergangenen Freitag (21.10.) gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin sowie zwei Kindern und einem weiteren Mann an Bord einer Piaggio 180 von Mexiko nach Costa Rica unterwegs, als die Maschine kurz vor der Landung abstürzte. Wie die "Bild" am Dienstag berichtete, war die Familie auf dem Weg ins Luxusresort "Congo Bongo". Schaller hatte sich für den Urlaub, der auch nach Südamerika führen sollte, fünf Wochen freigenommen.

Der aus dem Kreis Bamberg stammende Schaller hatte sein Fitnessstudio-Imperium ab Ende der 90er-Jahre aufgebaut. Zunächst soll er Freunde für 15 Mark im Monat auf dem Dachboden seines Elternhauses trainiert haben lassen. 1997 eröffnete er in Würzburg seine erste McFit-Filiale. Vor zwei Jahren kaufte er die US-Fitnessstudiokette "Gold's Gym".