Hohe Bußgelder, Inspekteure und Polizisten: So geht Mallorca gegen illegale Ferienwohnungen vor

Mallorcas Inselrat geht in den vergangenen Wochen verstärkt gegen illegale Ferienwohnungen vor

DM

Mallorcas Inselrat hat gegen den Eigentümer eines sechsstöckigen Gebäudes in der Altstadt von Palma de Mallorca eine Geldstrafe von 240.006 Euro verhängt. Der Mann hatte seine sechs Wohnungen illegal an Urlauber vermietet und für jede einzelne eine Strafe von 40.001 Euro bekommen. Seit 2018 müssen Ferienwohnungen als solche registriert sein, es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Lizenzen. Damit will der Inselrat verhindern, dass in dem sowieso angespannten Wohnungsmarkt zu viele Vermietungen nur an Urlauber gehen. Außerdem beschweren sich Anwohner von Ferienwohnungen häufig über feiernde Party-Touristen.

Im Fall von dem 240.000-Euro-Bußgeld hatte die Polizei das Verfahren bereits im vergangenen Sommer eingeleitet. Der Eigentümer hat bisher keine Einwände gegen diese Sanktion gebracht. Tatsächlich liegt seine Strafe noch im unteren Bereich des möglichen, denn für die Vermietung einer illegalen Ferienwohnung können Strafen zwischen 40.001 und 400.000 Euro vergeben werden. Mildernd galt in diesem Fall, dass die Wohnungen nicht auf Online-Plattformen vermarktet wurden.

In den vergangenen Wochen geht der Inselrat verstärkt gegen illegale Ferienvermietung vor. Das kann zum einen am Beginn der Urlauber-Saison liegen, zum anderen aber auch am Wahlkampf, bei dem die linke Regierungskoalition zeigen will, was sie gegen den Wohnungsmangel unternimmt.

Inspekteure auf Mallorca reservieren Ferienwohnungen bei Airbnb

Dabei versucht der Inselrat von Mallorca auf verschiedene Arten, illegale Ferienwohnungen aufzuspüren. Zwei Gruppen von Inspekteuren der Tourismus-Abteilung waren beispielsweise am Donnerstag (30.3.) und Freitag mit Polizisten in der Altstadt von Palma unterwegs und sahen sich nach Auffälligkeiten um. Sie besuchten insgesamt 20 Häuser und erstellten Berichte über die Wohnungen darin.

Die Inspekteure nehmen auch auf Online-Plattformen wie Airbnb Reservierungen für Ferienwohnungen mit Kreditkarten vor, die alle zwei Wochen ausgetauscht werden. Denn erst nach der Reservierung teilen die Plattformen den Kunden die Adresse der Immobilie mit.

Außerdem spürt der Inselrat illegale Ferienwohnungen auf den Plattformen mithilfe von einer Datenvisualisierungstechnik auf. Mithilfe sogenannter Heatmaps wissen die Inspekteure auf 20 Meter genau, welche Adresse sie aufsuchen müssen. Zusätzlich will der Inselrat Beschwerden und Anzeigen von Nachbarschaftsverbänden sammeln. Dafür nehmen sie auch an Treffen zwischen den Nachbarschaftsverbänden und der Ortspolizei teil. /mwp

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