Vom eigenen Sohn verraten: Mutmaßlicher Mörder des Kochs von Mallorca in Brasilien identifiziert
Als Tatmotiv gehen die Ermittler von Rache aus. Der flüchtige Tatverdächtige war früher als Verwalter bei seinen späteren Opfern angestellt
In den Ermittlungen um die Hinrichtung des mallorquinischen Kochs David Peregrina und seiner Ehefrau Érica da Silva hat die brasilianische Polizei einen ersten Tatverdächtigen identifiziert. Wie die brasilianische Zeitung "O Globo" berichtet, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Mörder um einen Mann namens Eliandro L.M., den das Ehepaar als Verwalter des Grundstücks angestellt hatte, auf dem sich das Restaurant befindet.
Demnach hatten die späteren Mordopfer ihm offenbar Teile des riesigen Grundstücks als Bezahlung versprochen. Dies machten sie aber rückgängig, als sie erfuhren, dass der Mann Drogen verkaufte und Waffen für eine kriminelle Bande lagerte. Der Mann war bereits wegen verschiedener Delikte polizeibekannt.
Sohn ging zur Polizei
Wie die brasilianische Presse berichtet, hatte der Sohn des mutmaßlichen Täters eine Polizeiwache aufgesucht und erklärt, sein Vater habe ihm den Doppelmord gestanden. Derzeit sei er auf der Flucht.
Zunächst gingen die Ermittler davon aus, dass der Sohn an der Tat beteiligt sein könnte. Dieser Verdacht wurde aber verworfen, nachdem er ein Alibi vorweisen konnte. Derzeit lautet die Hypothese, dass L.M. bei seiner Tat Hilfe von zwei weiteren Personen gehabt haben könnte.
Das Mordmotiv
Als Motiv für den Doppelmord nennen die Ermittler Rache für die geplatzte Übergabe der Grundstücksanteile. Dass die Tat irgendeinen Zusammenhang mit der kriminellen Vergangenheit Peregrinas auf der Insel zu tun hat, gilt mittlerweile als ausgeschlossen.
David Peregrina und seine Frau waren am 24. November in ihrem Ausflugslokal Ilha dos Riberinhos in der Nähe von Porto Seguro ermordet worden, das sie seit 2016 betrieben. Das Restaurant liegt idyllisch gelegen an einem Fluss und war für seine spanische Küche, insbesondere Paellas, bekannt.
Die kriminelle Vergangenheit
Nach dem Doppelmord war bekannt geworden, dass der Mallorquiner auf der Insel wegen zwei Delikten verurteilt worden war. Anfang des Jahrtausends hatte er mit falschen Hypotheken rund zwei Millionen Euro von der Bankfiliale in Muro erschwindelt, deren Leiter er war. Seine Arbeit als Chef des Hafenlokals Ca n'Eduardo in Palma nutze er, um 200.000 Euro zu stehlen. 2015 gelang ihm bei einem Freigang aus dem Gefängnis die Flucht nach Brasilien.
Kurz vor dem Mord hatte er einen Gerichtsprozess um das Grundstück gewonnen, auf dem sich das Restaurant befindet. Er plante zudem, ein Hotel zu bauen.
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