Real Mallorca hat am Dienstagabend (19.4.) das wichtige Heimspiel gegen Alavés mit 2:1 gewonnen. Die Mallorquiner können diesmal nicht über den Schiedsrichter klagen. Durch die drei Punkte konnte der Inselclub vorerst die Abstiegsplätze verlassen.

Bei herrlicher Abendsonne hatte die Begegnung im Visit Mallorca Estadi keinerlei Anlaufschwierigkeiten. Der erste Treffer in der 5. Minute durch die Gäste wurde nachträglich wegen eines vermeintlichen Handspiels durch den Videoschiedsrichter aberkannt. Eine mehr als strittige Entscheidung, die äußerst glücklich zugunsten der Insulaner ausfiel.

Statt dem kolossalen Schock war es so vielleicht der nötige Wachmacher, der seine Wirkung entfaltete. Denn kurz darauf klingelte es auf der anderen Seite. Abdón brachte die Hausherren mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung. Nach einem Freistoß flipperte der Ball durch den Strafraum und der Stürmer aus Artà hielt gekonnt seinen Fuß hin. Er war nach dem desolaten Auftritt vom Wochenende in die Startelf gerückt und stürmte an der Seite von Vedat Muriqi in der stark veränderten Elf von Javier Aguirre. 

Wirkungstreffer aus dem Nichts

Im Laufe der ersten Halbzeit wurde das Spiel dann zum fast schon erwarteten, weitestgehend unansehnlichen Abstiegsgipfel, in dem beide Mannschaften einen eindrucksvollen Nachweis für ihren Tabellenplatz lieferten. Real Mallorca gab die Spielkontrolle aus der Hand, die Gäste aus dem Baskenland hatten mehr Ballbesitz, kamen einige Mal vor das Tor von Sergio Rico, konnten sich für einen engagierten Auftritt allerdings nicht belohnen. Dabei hatten sie Pech, dass ein möglicher Foulelfmeter nicht gepfiffen wurde.

In der vierten Minute der Nachspielzeit dann der bittere Wirkungstreffer für Alavés. Vedat Muriqi erhöht aus dem Nichts zum 2:0. Und so gab es in Son Moix zur Pause Applaus und stehende Ovationen für ein Team, das wohl selbst nicht so recht wusste, wie dieses Ergebnis zustande kommen konnte. 

Als es eng wird, klappert Son Moix

Im zweiten Durchgang sahen die gut 15.200 Zuschauer weiterhin bemühte Gäste und ideenlose Hausherren. Es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Alavés den völlig verdienten Anschlusstreffer erkämpfte. Raillo traf dabei unglücklich per Kopf ins eigene Tor. Die Gäste witterten nun die Chance, das Spielgeschehen vollends zu drehen. Real Mallorca zitterte mit Hilfe des Publikums. Es wurde gegen alles getrommelt, was man im altehrwürdigen Son Moix zum Klappern bringen konnte. Der Stadionsprecher feuerte im Minutentakt nach. Real Mallorca rettete sich von einer zur nächsten Spielunterbrechung. Am Ende wurde es dann nochmal hektisch, als Alavés in der 96. Minute einen Elfmeter forderte, der diesmal jedoch zurecht nicht gegeben wurde. 

Am Ende bleibt es beim 2:1-Erfolg, mit dem Real Mallorca zunächst einmal vorlegen und die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf unter Druck setzen kann. Die Mallorquiner haben derzeit drei Punkte Vorsprung auf Granada, das den Beginn der Abstiegszone markiert. Die Andalusier haben aber noch ein Spiel weniger ausgetragen.

Ob man sich aber mit solchen Spielen zum Klassenerhalt mogeln kann, ist fraglich. In zwei Wochen gastiert die Mannschaft am Sonntag (1.5.) beim FC Barcelona. Mit einer solchen Leistung droht dort eine heftige Abreibung.