"Verdiene es nicht, so abzutreten": Rafael Nadal will noch ein Jahr durchhalten

Karriereende 2024: Der Profi aus Manacor will in den kommenden Monaten eine Pause einlegen, um sich auf seine letzte Saison vorzubereiten

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Rafael Nadal legt mit sofortiger Wirkung eine Pause ein, will aber auf die große Bühne zurückkehren. Zumindest für ein Jahr. Die Saison 2024 soll sein letztes Jahr im Profitennis werden. "Das ist zumindest der derzeitige Plan", sagte der 36-Jährige am Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz.

Wie bereits am Mittwoch durchgesickert war, wird der Profi aus Manacor nicht bei seinem Lieblingsturnier, den French Open, antreten. "Ich fühle mich immer noch bereit, um große Titel zu kämpfen. Mein Körper spielt aber einfach nicht mit", sagte Nadal, der in der kommenden Zeit komplett auf das Training verzichten möchte. "Ich kann nicht sagen, wie lange ich raus sein werde. Es können zwei Monate sein, aber auch vier. Ich mag es nicht, so weit in die Zukunft zu sehen." Der Davis Cup Ende des Jahres sei aber ein möglicher Zeitpunkt für ein Comeback.

In welcher Verfassung Nadal dann zurückkommt, steht in den Sternen. "Nach einer so langen Pause ist ein Comeback immer schwierig. Ich will aber zumindest die Chance darauf bekommen. In meiner letzten Saison will ich keine Komparsenrolle einnehmen." Einer der zahlreichen Journalisten bei der Pressekonferenz in Nadals Tennisakademie fragte, warum er sich überhaupt noch so quält und unbedingt wieder auf dem Platz stehen will. Nadals Antwort: "Das klingt vielleicht etwas überheblich, aber ich sage es einfach: Ich habe nicht verdient, so abzutreten."

Bei den Australian Open im Januar hatte sich Nadal eine Muskelverletzung im Bein zugezogen. Die Erholung zog sich hin. "Mir geht es besser als noch vor ein paar Wochen. Aber es heilte einfach nicht so schnell, wie ich wollte. Das machte mich traurig und wütend. Ich bin eigentlich ein positiver Typ, aber es waren einfach frustrierende Wochen. Meinem ganzen Umfeld tut die Pause nun gut", sagte er. Unter den Anwesenden bei der Pressekonferenz waren auch seine Frau Xisca Perelló, mit der er einen Sohn hat, und sein Trainer Carlos Moyà.

Er wolle nun die Freizeit genießen und habe Pläne für die kommenden Monate, die er aber nicht verraten wollte, sagte Nadal. "Mit meinem Karriereende ist eine Etappe vorbei, in der ich sehr glücklich war. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch in Zukunft glücklich sein werde."