Verstorbener WM-Held: Als Andreas Brehme darüber nachdachte, Trainer von Real Mallorca zu werden

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler war ein häufiger Gast auf der Insel – und schaute nicht nur zum Golfspielen vorbei

Andreas Brehme beim Golfspielen im Pula Golf auf Mallorca.

Andreas Brehme beim Golfspielen im Pula Golf auf Mallorca. / DM

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Fußball-Weltmeister Andreas Brehme ist tot. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, starb der ehemalige Profi in der Nacht auf Dienstag (20.2.) im Alter von 63 Jahren an einem Herzinfarkt. Auf Mallorca war der Torschütze des WM-Finales 1990 in den 90er- und Nuller-Jahren ein häufiger Gast. Wie viele ehemalige Profi-Fußballer auch zog es ihn vor allem zum Golfspielen auf die Insel. So nahm er mehrfach an der "Premiere Golf Trophy" teil. Auch bei einem Benefiz-Turnier seines Nationalmannschafts-Trainers, dem kürzlich ebenfalls verstorbenen Franz Beckenbauer, war er zu Gast. Das Turnier sollte dem "Kaiser" viel Ärger bereiten.

Ein Fußballspiel in Manacor

Aber auch als Fußballspieler betätigte sich Brehme nach seinem offiziellen Karriereende. Im Jahr 2004 etwa nahm er an einem Benefiz-Spiel in Manacor teil. Mit den "Allstars Of Germany" spielte er gegen den Inselclub CD Manacor. Die Mannschaft aus altgedienten Fußballern – unter anderem waren Uli Stein, Friedhelm Funkel, Michael Rummenigge und Marcus Marin mit von der Partie – setzte sich mit 2:1 durch. Brehme stand in der Startelf, ein Treffer gelang ihm nicht.

Die "Allstars Of Germany" beim Benefizspiel in Manacor im Jahr 2004 mit Andreas Brehme (u. re.)

Die "Allstars Of Germany" beim Benefizspiel in Manacor im Jahr 2004 mit Andreas Brehme (u. re.) / Nele Bendgens

Bei der Gelegenheit gewährte er auch der MZ ein kurzes Interview. Darin erklärte er, dass er drei- bis viermal im Jahr auf der Insel sei und sich auch regelmäßig die Spiele von Real Mallorca anschaute. Brehme war zu dem Zeitpunkt auf Jobsuche, zuvor war er bis 2002 zwei Jahre lang Trainer in Kaiserslautern gewesen. Auf die Frage, ob ein Posten beim Inselclub für ihn in Frage käme, sagte er: "Ja, das ist ein guter Verein. Wenn das vielleicht mal klappen könnte, das wäre nicht schlecht."

Sprachliche Voraussetzungen würde er auch mitbringen, erklärte er damals. Sein Spanisch aus einer Zeit bei Real Zaragoza (Saison 1992-93) habe er nicht verlernt. Auch seine Frau Pilar sei Spanierin. Allerdings, räumte er ein, spreche man zuhause Deutsch.

Real Mallorca dachte an Brehme

Tatsächlich sah auch Real Mallorca es alles andere als abwegig an, den 86-maligen Nationalspieler für den Trainerposten zu verpflichten. Nur ein Jahr zuvor hatte der Club einen neuen Coach gesucht, dabei hatte man auch Andreas Brehme ins Auge gefasst, wie die MZ damals berichtete. Den Zuschlag bekam ein Spanier: der spätere Europameister-Trainer Luís Aragonés.