Es ist ein Bild, das wohl nicht nur Umweltschützer aufhorchen lässt: Am Samstag (20.8.) haben im Hafen von Palma de Mallorca fünf Kreuzfahrtschiffe angelegt. Es ist einer der "Ausnahmetag", die die Vereinbarung zwischen der Balearen-Regierung und den Reedereien vorsieht.

Laut dieser dürfen innerhalb eines Tages maximal drei Schiffe anlegen, an den besagten "Ausnahmetagen" sind es bis zu vier Schiffe. Wie das Tourismus-Ministerium kürzlich erklärte, ist sogar ein fünftes Kreuzfahrtschiff erlaubt, sofern es eine Kapazität von weniger als 500 Passagieren hat. In diesem Fall wird das Schiff nicht zu den übrigen gezählt. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt, ob eines der Schiffe tatsächlich weniger als 500 Passagiere fasst. Tourismus-Minister Iago Negueruela erklärte vor einigen Wochen, dass die Balearen-Regierung "für einige ganz bestimmte Tage eine Ausnahme gemacht hätte". Demnach seien vier Kreuzfahrtschiffe, die gleichzeitig im Hafen liegen, nur an maximal achtzehn Tagen pro Jahr erlaubt. Mit dieser Regelung seien die Balearen ein Beispiel für andere Mittelmeerhäfen.

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Nur eine "Ausnahme"? Fünf Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen von Palma de Mallorca B. Ramon

Im Juli war es bereits zu einer ähnlichen Situation gekommen. An einem Freitag (22.7.) lagen fünf Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen von Palma de Mallorca.

Auch am 24. September wird es voll im Hafen

Der nächste Tag, an dem mehr als drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma liegen werden, ist der 24. September. Im Oktober sollen sogar an bis zu fünf Tagen mehr Kreuzfahrtschiffe als gewöhnlich in der Balearen-Hauptstadt anlegen.

2023 sollen Bilder wie das vom Samstag (20.8.) dann gar nicht mehr vorkommen. Die genannte Ausnahmen-Regelung soll im kommenden Jahr verschwinden, sodass die vereinbarte Höchstzahl von Schiffen im Hafen von Palma dann wieder täglich eingehalten werden muss.

Über die Häufung von Kreuzfahrtschiffen im Hafen wird auf Mallorca wie auch in anderen Städten seit Jahren erbittert gestritten. Während Umweltschützer und Anwohnerverbände den hohen Schadstoffausstoß und die Besuchermassen kritisieren, verweisen die Unternehmensverbände auf die Belebung des Einzelhandels. /sw