Dass der Strand von Cala Millor vom Meer immer weiter abgetragen wird, ist bekannt und bereitet Unternehmern und Behörden schon seit Jahren Sorgen. Der beliebte Strand ist an manchen Stellen nur noch halb so breit wie noch vor einigen Jahren. Wo früher Sand zu sehen war, treten jetzt häufig Steine hervor – erst kürzlich hatte sich ein deutscher Urlauber in der MZ darüber beschwert. Nun startet am 1. Januar 2023 ein lang angekündigtes Forschungsprojekt, um herauszufinden, was zu tun ist, um den Strand zu erhalten.

Der Vizeministerpräsident der Balearen-Regierung Juan Pedro Yllanes hat das auf fünf Jahre angelegte Projekt am Montag (12.9.) bei einer Pressekonferenz vor Ort vorgestellt. Es heißt "LifeAdapt" und soll mit EU-Geldern finanziert werden. Zunächst wollen die Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels auf den Strand von Cala Millor weiter untersuchen. Dann sollen mögliche Lösungen ausgearbeitet werden.

Ein Teil des Strandes fehlt in Cala Millor

Eines der Probleme von Cala Millor ist, dass Meerespromenade und Hotels in der Vergangenheit auf die Dünenlandschaft gebaut wurden. Ein Teil des Strandes fehlt also. Eine radikale Lösung wäre daher der Rückbau der Hotels und Promenade, um sie dann eventuell weiter hinten wieder aufzubauen. Damit könnte ein Dünensystem neu geschaffen werden. Dünen stabilisieren den Sandstrand auf natürliche Weise. Eine weitere Möglichkeit könnte sein, einzelne Strandabschnitte zu sperren, damit sich die Dünen dort regenerieren können.

Um den Strand weniger Druck auszusetzen, ist auch denkbar, dass die Forscher vorschlagen, weniger Badegäste auf den Sand zu lassen, vielleicht sogar generell die Anzahl der Urlauber in an diesem Küstenabschnitt zu limitieren. Yllanes betonte bei der Pressekonferenz, dass man jetzt lernen müsse, mit den Effekten des Klimawandels umzugehen. "Wir in der Regierung sind sehr aktiv, wenn es darum geht, den Klimawandel einzudämmen, aber wir müssen uns auch mit dem Thema Anpassung befassen", sagt er. /mwp