So wirklich neu ist das Gesetz nicht, aber jetzt entfaltet es seine Wirkung: Anfang 2020 hatte die Balearen-Regierung neue Regeln erlassen, um den Exzessen an der Playa de Palma und in Magaluf, aber auch in Sant Antoni auf Ibiza Herr zu werden. Eine der in dem Gesetz verabschiedeten Maßnahmen bestand darin, die Anzahl der alkoholischen Getränke in den All-Inclusive-Hotels auf sechs Drinks pro Tag und Person zu beschränken.

Da die Pandemie dazwischenkam und viele dieser Hotels ohnehin nicht geöffnet hatten, hatte sich diese neue Regelung nicht wirklich herumgesprochen. Das hat sich in den vergangenen Tagen geändert. So berichtete etwa die britische Zeitung "Daily Mail" von britischen Urlaubern, die empört über diese Beschränkung seien. Vor allem, weil man sie im Vorfeld nicht darauf hingewiesen habe.

Reise durch Alkohol-Beschränkung "ruiniert"

So zitiert die Zeitung einen Urlauber, der angibt, die Regelung habe seine Reise nach Mallorca "ruiniert". Er hatte 240 Pfund für den dreitägigen Urlaub bezahlt. "Wir haben erst beim Einchecken davon erfahren und hatten für die Reise nicht mehr Ausgaben einkalkuliert, da wir davon ausgingen, dass das Essen und die Getränke komplett inklusive seien", so der 42-Jährige.

Er verstehe zwar, dass man auf der Insel den Exzessen entgegenwirken wolle, aber dann müsse man das auch im Vorfeld publik machen. Zudem könne man angesichts dieser Regelung nicht mehr von All-Inclusive sprechen. Auch andere Urlauber zeigten sich erbost über die mangelnde Kommunikation hinsichtlich der Alkohol-Rationen.

Stadträtin weist an der Playa de Palma auf neue Regeln hin

Die Maßnahmen umfassen nicht nur All-Inclusive-Hotels: Ebenso verboten sind fortan sogenannte Happy-Hour-Angebote. Außerdem müssen Läden und Kioske, die Alkoholika verkaufen, bereits um 21.30 Uhr schließen und dürfen nicht vor 8 Uhr morgens öffnen. Die Händler dürfen auch keinen Alkohol im Schaufenster oder in den Auslagen ausstellen.

An der Playa de Palma die Stadträtin für Sicherheitsfragen, Joana Adrover, am Montag (2.5.) einen Rundgang gemacht, um Ladenbesitzer über die aktuell geltenden Regeln aufzuklären. Insbesondere wies die Politikerin auch auf die saftigen Strafen hin, die bei einer Missachtung drohen. So können etwa besonders schwere Vergehen, wie der Verkauf von Alkohol an Minderjährige, mit Bußgeldern von bis zu 600.000 Euro belangt werden.