Ende der Quarantänepflicht für ungeimpfte Corona-Kontaktpersonen auf Mallorca und in Spanien

Zudem könnte die Maskenpflicht in Innenräumen bald fallen, erklärte Ministerpräsident Pedro Sánchez. Experten äußern Bedenken

Die Quarantäne wird auch für ungeimpfte Corona-Kontaktpersonen abgeschafft. (Symbolbild)

Die Quarantäne wird auch für ungeimpfte Corona-Kontaktpersonen abgeschafft. (Symbolbild) / Nele Bendgens

Nieves Salinas

Die Corona-Restriktionen auf Mallorca und in Spanien werden weiter gelockert: Die spanische Regierung hat am Dienstag (1.3.) bekannt gegeben, dass enge Kontakte von Corona-Infizierten nicht mehr in Quarantäne gehen müssen, selbst wenn sie ungeimpft sind. Die Maßnahme tritt am Samstag (5.3.) in Kraft.

Bislang konnten nur vollständig Geimpfte auf eine Quarantäne verzichten, wenn sie in engem Kontakt mit einer angesteckten Person waren. Es galt dennoch die Maßgabe, die sozialen Kontakte in dem Fall über einen Zeitraum von zehn Tagen weitestgehend zu reduzieren, stets eine Maske zu tragen und auf den Kontakt mit gefährdeten Gruppen zu verzichten. Diese Vorgabe gilt weiterhin, schließt aber nun auch die Ungeimpften ein.

Derweil beschloss die Konferenz, dass bis dahin die Maskenpflicht in den Schulen weiterhin bestehen soll. Kinderärzte hatten zuvor auf eine Abschaffung dieser Maßnahme gedrängt. Ebenfalls weigerten sich die Ministerpräsidenten der Regionen, die Quarantänezeit von sieben Tagen für Corona-Infizierte zu verkürzen.

Ministerpräsident kündigt baldige Abschaffung der Maskenpflicht an

Zudem erklärte Ministerpräsident Pedro Sánchez in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVE, dass die Maskenpflicht in Innenräumen in naher Zukunft aufgehoben werde. Einen genauen Zeitpunkt nannte er allerdings nicht. Der Vorstoß wird von Gesundheitsexperten als übereilt erachtet. Joan Carles March, Wissenschaftler der Andalusischen Hochschule für Gesundheit, erklärte gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "El Periodico de España", dass die Voraussetzungen für eine solche Maßnahme nicht gegeben seien. Spanien müsse mindestens auf eine 14-Tages-Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Personen kommen, damit dieser Schritt gerechtfertigt sei.

Derzeit liegt die 14-Tages-Inzidenz in Spanien bei 479 Neuinfektionen auf 100.000 Personen, auf den Balearen war sie am Dienstag (1.3.) mit 445,7 leicht darunter. Auf Mallorca lag sie am selben Tag bei 463,1 Fällen.

Erst am Dienstag (1.3.) waren auf den Balearen alle verbleibenden Corona-Restriktionen aufgehoben worden. Nur die Maskenpflicht im Inneren und bei fehlendem Sicherheitsabstand draußen, sowie das Rauchverbot auf Terrassen wurde beibehalten.