Festnahme auf Mallorca: Betrüger gaben vor, Anzeigen wegen Bauverstößen annullieren zu können
Die Gruppe, in der sich auch ein Architekt befand, ergaunerte mindestens 370.000 Euro
Sie gaukelten vor, Anzeigen bei Verstößen gegen die Bauvorschriften auf Mallorca annullieren zu können: Die Nationalpolizei auf der Insel hat nun vier Personen festgenommen, darunter einen Architekten. Die Gruppe wird verdächtigt, mindestens 370.000 Euro erschlichen zu haben. Die Beschuldigten gaben gegenüber den Opfern an, gute Kontakte zum Inselrat von Mallorca zu haben und Anzeigen wegen Bauverstößen rückgängig machen zu können.
Nach den Ermittlungen setzte sich die Gruppe der mutmaßlichen Betrüger mit Bauherren in Verbindung, die vom Inselrat für illegale Bauten an ihren Häusern angezeigt worden waren. Die betroffenen Immobilieneigentümer bezahlten die Gruppe dann für die angebliche Annullierung der Sanktion. Die Nationalpolizei schätzt, dass es noch mehr Opfer geben könnte als bisher bekannt, die bisher nicht zur Polizei gegangen sind, und dass die erschlichene Summe von 370.000 Euro womöglich deutlich höher liegen könnte.
Ein Betroffener brachte den Fall ins Rollen
Die Polizei nahm die Ermittlungen in dem Fall auf, nachdem ein Betroffener sich bei den Beamten gemeldet hatte. Er habe eine Anzeige für einen Bauverstoß im ländlichen Gebiet erhalten und sich über Bekannte mit den mutmaßlichen Betrügern in Kontakt gesetzt, die ihm die Möglichkeit versprachen, die Anzeige zurückzunehmen, wenn er eine bestimmte Summe zahlte.
Die Polizei stellte fest, dass an den Sanktionen, die angeblich annulliert werden konnten, nichts mehr zu rütteln war. Diese waren endgültig und ohne die Option eines Einspruchs.
Strafen von teils 500.000 Euro
Die Beschuldigten sollen nach Angaben der Nationalpolizei die Nervosität der sanktionierten Eigentümer ausgenutzt haben, die sich teilweise Strafen von 500.000 Euro gegenüber sahen. Zusätzlich sollten die illegalen Bauten abgerissen werden. Statt einer Rücknahme der Sanktion wurde es für einige der Betroffenen am Ende nur noch teurer.
Denn in der Zwischenzeit war auch die Möglichkeit einer Reduzierung der Strafe durch schnelle Bezahlung verwirkt. In anderen Fällen kamen noch Zinsforderungen hinzu, die fällig wurden, weil die Strafen nicht rechtzeitig beglichen wurden.
Beim Inselrat von Mallorca legt man Wert darauf, dass die Beschuldigten in keinem Verhältnis zu der Behörde stehen. Die Verantwortlichen des Inselrats wollen bei einer künftigen Gerichtsverhandlung gegen die mutmaßlichen Betrüger als Nebenkläger auftreten.
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