Der Unmut in Palma de Mallorca über das hohe Aufkommen von Kreuzfahrtschiffen im Hafen hält an. Am Freitag (8.7.) war die Aufregung von Anwohnern und Umweltschützern in den sozialen Netzwerken groß, als drei große Pötte mit einer Kapazität von insgesamt knapp 15.000 Passagieren gleichzeitig vor Anker lagen und in den Morgenstunden eine große schwarze Rauchwolke über einem der Schiffe zu sehen war.

"Das ist ein gewöhnlicher Tag in Palmas Hafen, mit drei großen Kreuzfahrtschiffen, die die schädlichsten Treibstoffe der Welt verbrennen", postete die Umweltschutzorganisation Terraferida unter ein Foto des Szenarios - und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus.

Auch auf dem Hafengelände und in Palmas Innenstadt war das Eintreffen der Kreuzfahrttouristen zu spüren. Allein an der alten Hafenmole waren am Nachmittag zwölf touristische Busse geparkt, die die Schiffspassagiere zur Erkundungstour durch die Hauptstadt mitnahmen.

Proteste trotz Regulierung

Es ist nicht das erste Mal, dass schwarzer Rauch von den großen Schiffen für Aufregung sorgt. Bereits im Mai hatte es Diskussionen um die "Wonder of the Seas", das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, gegeben, als es bei einem Stopp in Palma schwarze Wolken aus einem der Schornsteine blies. Die zuständige Reederei wiegelte damals ab. Es handele sich lediglich um eine Dampffahne, die von dem Abgasreinigungssystem (Scrubber) erzeugt worden sei.

Schon April hatte die Bürgerplattform „No Megacreuers“ (Nein zu den Megakreuzfahrtschiffen) angekündigt, weiterhin laut und öffentlichkeitswirksam gegen die Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma zu protestieren - trotz der Regulierung, die die balearische Landesregierung Ende vergangenen Jahres eingeführt hatte. Diese besagt, dass maximal drei große Pötte gleichzeitig Ankern dürfen. /somo