Sorge nach Mikroplastik-Unfall: Mallorca hat einen Notfallplan

Sollte sich die Verschmutzung durch die kleinen Plastikkügelchen bis nach Mallorca ausbreiten, sei man mit einem seit Jahren bestehenden Aktionsplan vorbereitet

So sehen die an den spanischen Küsten angespülten Pellets, kleine Plastikkügelchen aus.

So sehen die an den spanischen Küsten angespülten Pellets, kleine Plastikkügelchen aus. / EP

In den vergangenen Tagen konnte man im Norden Spaniens beobachten, wie sich die Küsten allmählich mit "Péllets", Mikroperlen aus Plastik, füllten, was Asturien dazu veranlasste, die Alarmstufe 2 auszulösen, um die Regierung zum Eingreifen und zur Beseitigung der Abfälle zu bewegen. 

Seit 2008 Vorkehrungen für Umweltschäden

Für den Fall, dass es auf den Balearen, Vorreiter auf nationaler Ebene, die bereits 2008 einen maritimen Notfallplan erstellt hat, geschehen würde, greift der sogenannte CAMBAL, ein Notfallplan im Falle einer Wasserverschmutzung durch einen Unfall. Nach Angaben der Generaldirektion für Notfälle werden die Maßnahmen eingeleitet, sobald das Vorhandensein einer Verschmutzung bestätigt ist. Dabei müssen unter anderem der Ort des Unfalls, die Art des ausgelaufenen Stoffes (fest oder flüssig) und dessen Verschmutzungsgrad festgestellt werden.

Als Nächstes würden die möglichen Auswirkungen auf die Küsten der Inseln anhand der Meeresströmungen untersucht, um festzustellen, ob sie die Schadstoffe näher heran oder weiter weg transportieren. 

Unternehmen müssen eingreifen

Bei einer Entfernung von mehr als zwölf Seemeilen, der Grenze der Zuständigkeit der autonomen Region, würde der Plan in der Vorwarnphase aktiviert. Sobald der Schadstoffteppich diese Grenze überschreitet, muss das Land die Beseitigung aus eigenen Mitteln organisieren. So geschieht es unter anderem im Falle eines Ölaustritts aus Tankern und der notwendigen Beseitigung eines Ölteppiches. Hinsichtlich der Schwere des Notfalls gibt es zwei Stufen. Im Falle eines ähnlichen Ereignisses wie in Galicien, Kantabrien und Asturien würde die Stufe 2 aktiviert werden, die das Eingreifen des Staates über seine öffentlichen Unternehmen wie Tragsa oder andere Firmen beinhaltet. Diese Unternehmen würden bei der Säuberung der Küste helfen.

Erst Wochen nach dem Unfall Folgen sichtbar

Am 8. Dezember hatte ein Frachter 80 Kilometer vor der Küste Portugals sechs Container verloren. Einer davon enthielt 1.000 Säcke mit sogenannten Pellets, winzigen Plastikkügelchen, die als Rohmaterial für die Herstellung von Plastikteilen verwendet werden. Die Strömung spülte die Kugeln an die Strände Galicien und später an die gesamte Nordküste Spaniens. Am 13. Dezember meldete ein Anwohner den Behörden, dass an der Playa de Ribeira in der Provinz A Coruña ganze Säcke und Tausende verstreute Kügelchen angespült wurden. Doch erst am Dienstag (9.1.), vier Wochen danach, rief die Regionalregierung von Galicien Stufe zwei des Umweltnotstandes aus, die materielle Hilfen des Zentralstaates ermöglicht. /dise