Krise bei Vox auf Mallorca war angeblich "Hirngespinst" der Medien

Sprecherin Idoia Ribas will nichts mehr von einer Auseinandersetzung wissen. Man habe nur die "Dynamik verändern" wollen

Die fünf Rebellen Ende Januar bei der Ankündigung, ihre zwei Parteikollegen aus der Fraktion zu werfen.

Die fünf Rebellen Ende Januar bei der Ankündigung, ihre zwei Parteikollegen aus der Fraktion zu werfen. / B. Ramon

Gerade einmal zwei Wochen nach dem heftigen Streit in der Vox-Fraktion auf Mallorca und der angeblichen Versöhnung will die rechtsextreme Partei auf einmal nichts mehr von Meinungsverschiedenheiten und einer internen Krise wissen, die zwischenzeitlich die Regierungsmehrheit von Ministerpräsidentin Marga Prohens (konservative Volkspartei, PP) im Parlament bedroht hatten.

Es sei ein „abgeschlossenes Kapitel“, teilte die Sprecherin der fünf Rebellen, Idoia Ribas, mit. Es sei ihr und den anderen vier Abgeordneten lediglich darum gegangen, innerhalb der Fraktion „die Dynamik zu verändern“. Jetzt habe sie die Gewissheit, dass alle Fraktionsmitglieder zusammenarbeiteten.

Überraschende Aussagen

Diese Aussagen kommen einigermaßen überraschend, nachdem die Vox-Fraktion Ende Januar um ein Haar auseinandergebrochen wäre. Idoia Ribas und vier weitere Abgeordnete hatten in einer nicht mit der Parteiführung in Madrid abgesprochenen Aktion zwei ihrer Parteikollegen aus der Fraktion im Balearen-Parlament geworfen: Balearen-Vorsitzende Patricia de las Heras und den Parlamentspräsidenten Gabriel Le Senne.

Gabriel Le Senne ist weiterhin Parlamentspräsident auf den Balearen.

Gabriel Le Senne ist weiterhin Parlamentspräsident auf den Balearen. / DM

Daraufhin schmiss ihrerseits die Parteiführung in Madrid die fünf Rebellen aus der Partei. Inzwischen sind die jeweiligen Rauswürfe wieder zurückgenommen worden, die Fraktion im Balearen-Parlament ist zumindest nach außen hin wieder vereint. 

Ist dem Frieden zu trauen?

Ob dem Frieden wirklich zu trauen ist, ist mindestens fragwürdig. Schwer wogen die unterschiedlichen Anschuldigungen im Lauf der Auseinandersetzung. So hatten etwa die Rebellen Gabriel Le Senne vorgeworfen, er sei „parteiisch“ in seinem Parlamentsvorsitz – allerdings kritisierten sie damit offenbar vor allem, dass Le Senne die unterschiedlichen Parteien in der Kammer in gleichwertiger Weise behandelte.

Nach dem Rausschmiss aus der Fraktion habe er sich an seinem Posten „festgeklammert“. Die Berichte in den Medien über eine parteiinterne Krise seien dennoch „Hirngespinste“ gewesen, so Ribas weiter. /jk