Meinung | Kommentar
Hotelierskongress auf Mallorca: Die Industrie des Glücks ist nicht glücklich
"Spaniens Hoteliers jammern auf hohem Niveau und sollten ihre Milliardeneinnahmen besser verteilen", meint MZ-Redakteurin Diana Serbe.
Spaniens Hoteliers jammern auf hohem Niveau. Während kritische Stimmen den Tourismus im Land übersättigt sehen, stellte sich beim 19. Hotelierskongress in Palma (S. 4 und 5) heraus, dass man in der Branche mehr will. Mehr Anerkennung von der Regierung, mehr Unterstützung mit Milliardeninvestitionen, mehr wirtschaftliche Freiheiten.
Zugegeben: Es gibt auch auf Mallorca Ferienregionen wie Cala Millor und die Playa de Palma, an denen Hoteliers seit Jahren zu Recht um Hilfe bitten, wenn es um den Ausbau der Infrastruktur geht. Auf der anderen Seite residieren hier einige der erfolgreichsten Hotelkonzerne der Welt. Unter ihnen die Riu-Gruppe, die liquide genug sein sollte, um sich internationalen Standards anzupassen, anstatt zu monieren, dass etwa US-Firmen Fachkräfte abwerben. Dabei erschließt man sich in der kommenden Saison neue kaufkräftige Märkte und noch zahlungsfreudigere Urlauber.
Es braucht einen scharfen Cut
Das Geld ist da – es muss nur richtig verteilt werden. Das beginnt beim wichtigsten Faktor Humankapital. Attraktive Arbeitsbedingungen beginnen bei guten Löhnen. Vielsagend, dass spanische Jugendliche Influencer statt Rezeptionist werden wollen. Wer sich ein Leben in Spanien nicht leisten kann, der zieht dorthin, wo mehr geboten wird. Auch Nachhaltigkeit muss nicht teuer sein. Das Problem ist seit Jahren bekannt. Es braucht einen scharfen Cut. Neue Ansätze bietet zum Beispiel eine neue Hotelbewertung (S. 7). Vielleicht aber erlebt die Branche gerade einen Generationenkonflikt, der seine Zeit braucht, um überwunden zu werden.
La industria de felicidad no es feliz
Los poderosos hoteleros españoles se quejan. Mientras las voces críticas consideran que el turismo en el país está sobresaturado, el XIX Congreso de Hoteleros celebrado en Palma (p. 4 y 5) reveló que el sector quiere más. Más reconocimiento del gobierno, más apoyo con inversiones millonarias, más libertades económicas. Es cierto: en destinos turísticos como Cala Millor y Playa de Palma, los hoteleros han estado solicitando ayudas durante años, especialmente en lo que respecta a las mejoras de la infraestructura. Por otro lado, en Mallorca tienen su sede algunos de los conglomerados hoteleros más exitosos del mundo, como el grupo Riu, que debería tener suficiente liquidez para adaptarse a estándares internacionales en lugar de quejarse de que las empresas estadounidenses estén atrayendo a profesionales cualificados. Para la próxima temporada se espera la apertura de nuevos y jugosos mercados y turistas dispuestos a gastar más. El dinero está ahí, solo necesita ser distribuido correctamente. Comenzando con el capital humano. Condiciones laborales atractivas suponen buenos salarios. Es significativo que los jóvenes españoles prefieran ser influencers en lugar de recepcionistas. Quienes no pueden permitirse vivir en España se mudan a lugares donde se ofrece más. Y la sostenibilidad no tiene por qué ser cara. El problema es conocido desde hace años. Se necesita un cambio drástico. Una nueva evaluación hotelera (pág. 7), podría ofrecer soluciones. Aunque quizá la industria esté experimentando un conflicto generacional que lleva tiempo superar.
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