Straßenbau auf Mallorca: Neuer Plan sieht Tunnel für das Autobahndreieck des zweiten Rings um Palma vor

Das Projekt soll 110 Millionen Euro kosten und einen Stau-Hotspot auf der Insel entschärfen

So soll die Tunneleinfahrt am zweiten Ring von Palma auf Höhe von Son Ferriol in Zukunft aussehen.

So soll die Tunneleinfahrt am zweiten Ring von Palma auf Höhe von Son Ferriol in Zukunft aussehen. / Consell

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Der Bau des zweiten Autobahnrings um Palma, der Ma-30, scheint ein schier endloses Unterfangen. Seit einigen Jahren ist die Strecke zwischen dem Autobahndreieck am Alcampo-Einkaufszentrum und Son Ferriol zwar vierspurig ausgebaut, es fehlt aber noch das Teilstück bis zum Autobahndreieck bei Coll d'en Rabassa, wo die Ma-30 in die Ma-19 (Flughafenautobahn) mündet. Neue Pläne für diesen Abschnitt hat nun am Montag (25.3.) der Verkehrsdezernent des Inselrats, Fernando Rubio, gemeinsam mit dem Inselratspräsidenten Llorenç Galmés vorgestellt. Vorgesehen ist unter anderem der Bau eines Tunnels.

Demnach sollen nach vier Jahren des Stillstands an der Strecke zumindest in absehbarer Zeit wieder die Bagger rollen. Wann genau, ist allerdings auch nach der Präsentation des Bauvorhabens nicht klar. Rubio erklärte, dass das Bauprojekt ab dem Moment der Auftragsvergabe innerhalb von 28 Monaten begonnen werden müsse. Wann die Vergabe allerdings erfolgt, konnten die Politiker bisher nicht sagen.

Der Blick auf das Gewerbegebiet rund um Fan und Mercapalma sowie Coll d'en Rabassa mit der oberirdischen Straßenführung nach dem Umbau.

Der Blick auf das Gewerbegebiet rund um Fan und Mercapalma sowie Coll d'en Rabassa mit der oberirdischen Straßenführung nach dem Umbau. / Consell

Budget von 110 Millionen Euro

Für das Vorhaben, bei dem es sich laut Galmés um das "einzige große Verkehrsinfrastrukturprojekt der Legislaturperiode" handelt, ist ein Budget von 110 Millionen Euro vorgesehen. Das Geld ist momentan allerdings nicht zur Gänze vorhanden, weshalb Galmés die Gunst der Stunde nutzte, um von der Zentralregierung in Madrid einmal mehr zugesagte Gelder für die Infrastruktur zu reklamieren.

Die wichtigste Neuerung im Vergleich zu früheren Planungen des Teilstücks der Ma-30 ist eine Tunnellösung im Bereich des Autobahndreiecks Coll d'en Rabassa/Einkaufszentrum Fan. Damit sollen die Auswirkungen auf die Landschaft minimiert werden, erklärte Galmés. Der künftige Tunnel soll 845 Meter lang sein und am Autobahndreieck mit der Flughafenautobahn beginnen.

Der Plan für den neuen Tunnel.

Der Plan für den neuen Tunnel. / Consell

Entlasung für Coll d'en Rabassa

Die Autos, die dann auf die Ma-30 in Richtung Norden abbiegen, werden unterirdisch bis etwa auf Höhe des Kreisverkehrs am Großmarkt Mercapalma unterwegs sein, bevor die Tunnelröhre endet und die Fahrt oberirdisch weitergeht. Wer von der Ma-30 auf die Ma-19 in Richtung Flughafen unterwegs ist, fährt weiterhin oberirdisch wie bisher.

Auch soll das Gewerbegebiet rund um das Fan-Einkaufszentrum und Mercapalma eine unterirdische Ausfahrt bekommen, damit die Fahrzeuge aus Richtung Palma nicht mehr durch Coll d'en Rabassa fahren müssen. Gleichzeitig sollen damit Staus verhindert werden.

Neues Netz an Radwegen

Neben dem Ausbau der Autobahn soll es laut Fernando Rubio ein Netz an neuen Rad- und Fußwegen neben der Schnellstraße geben. Daneben soll auch der derzeit in Teilen bestehende Radweg zwischen Marratxí und der östlichen Stadteinfahrt von Palma fertiggebaut werden. So sollen dann das Gewergebebiet Son Malferit in Palma mit Coll d'en Rabassa, Son Ferriol und Marratxí mit einem durchgängigen Radweg verbunden werden.

Der zweite Ring von Palma war 2019 mit Ausnahme des ersten Teilstücks fertiggestellt worden. Die Planungen für den komplizierten Abschnitt zwischen Coll d'en Rabassa und Son Ferriol waren von der vorherigen Linksregierung auf Eis gelegt worden. Das Projekt galt wegen der zahlreichen Anschlüsse und im Erdreich verlaufender Pipelines des Treibstoffdepots CLH als besondere Herausforderung.