Der mutmaßliche Chef einer Drogenhandel- und Geldwäscher-Mafia, Bashkim Osmani, beteuert seine Unschuld. Der Hamburger Unternehmer, der seit Jahrzehnten enge private und geschäftliche Verbindungen zur Insel pflegt, war am Mittwoch (2.3.) von Kroatien nach Mallorca ausgeliefert worden.

Vor dem Haftrichter in Palma de Mallorca zeigte sich der 56-Jährige ruhig und selbstsicher, aber verärgert über die schweren Anschuldigungen gegen ihn. Er bestritt jegliche Verbindungen zu kriminellen Aktivitäten. Stattdessen sei er ein erfolgreicher Geschäftsmann mit einer langen Karriere. Sein gesamtes Vermögen stamme aus legalen Geschäften.

Kleines Imperium mit legalen Geschäften aufgebaut

Osmani wollte weder dem Richter noch dem Staatsanwalt für Korruptionsbekämpfung, Juan Carrau, Rede und Antwort stehen. Er beantwortete aber Fragen seines Anwalts Jaime Campaner. Der Beschuldigte erklärte, dass ihm die Hotelkette BO mit drei Häusern in der Altstadt von Palma, Hamburg (Deutschland) und Porec (Kroatien) sowie die Ritzi-Restaurants in Puerto Portals (Calvià) und der selben kroatischen Stadt gehören.

Dabei handele es sich um erfolgreiche Geschäfte, die es ihm ermöglicht haben, ein kleines Imperium aufzubauen und seine Villa in Camp de Mar (Andratx) zu erwerben, die mehr als fünf Millionen Euro wert ist. Seine Unternehmen beschäftigen nach Angaben Osmanis rund 500 Mitarbeiter, davon 70 auf Mallorca. Die Konten dieser Unternehmen wurden nach seiner Verhaftung vor zwei Wochen gesperrt, um eine Kapitalflucht zu verhindern.

Auf der Insel verwurzelt

Osmani erklärte zudem, dass er auf der Insel verwurzelt sei und hier gewöhnlich mit seiner Familie lebe. Der Richter schätzt jedoch die Fluchtgefahr und die Gefahr der Zerstörung von Beweismitteln als hoch ein und ordnete daher eine Untersuchungshaft ohne Kaution wegen krimineller Vereinigung und Geldwäsche an.

Obwohl die Ermittlungen vermuten lassen, dass das Geld aus dem Drogenhandel stammt, wurde Osmani nicht wegen Drogendelikten angeklagt. Zu den von den Ermittlern vorgelegten Beweisen, die sich im Bericht der Staatsanwaltschaft widerspiegeln, gehören erhebliche Bargeldeinlagen auf seinen Girokonten, deren Herkunft unklar ist. Osmanis Anwalt Jaime Campaner hatte vor zwei Wochen gegenüber der MZ erklärt, die Herkunft des Geldes könne sich belegen lassen. Man habe entsprechende Dokumente eingereicht.

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Osmani war bei einer europaweiten Razzia am 15. Februar in Kroatien festgenommen worden. Auf Mallorca wurden seine Villa, sein Restaurant und sein Hotel durchsucht. Es wurden mehrere Personen aus seinem privaten und geschäftlichen Umfeld festgenommen. Dem Unternehmer wird vorgeworfen, Geld aus dem Kokainhandel gewaschen zu haben. /pss