Bashkim Osmani, der mutmaßliche Chef der Mafia, die auf Mallorca Geldwäsche mit Einkünften aus dem Kokainhandel betrieben hat, ist am Mittwoch (2.3.) von Kroatien nach Mallorca ausgeliefert worden. Das berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Der Hamburger Unternehmer sei mit einem Zwischenstopp in der Schweiz auf die Insel gebracht worden und um 14 Uhr angekommen. Der diensthabende Richter am Gericht in Palma de Mallorca schickte ihn nach einer Befragung in Untersuchungshaft.

Der 55-Jährige, der in den 90er-Jahren auf dem Hamburger Kiez mit Immobilien und im Nachtleben gemeinsam mit seinen Brüdern ein Vermögen verdient hatte, war bei einer europaweiten Razzia Mitte Februar in Kroatien festgenommen worden. Seither wartete er dort in Untersuchungshaft auf seine Auslieferung nach Spanien. Er wurde bei der Überstellung von kroatischen Beamten begleitet und auf Mallorca der Polizei übergeben.

Bei der Razzia am 15.2. waren unter anderem seine Villa in Camp de Mar sowie sein "High Society"-Restaurant "Ritzi" in Puerto Portals sowie das Hotel "Bo" in Palma de Mallorca durchsucht worden. Osmanis Frau und sein Schwiegervater wurden ebenso festgenommen wie der Betreiber des Restaurants.

Geld aus Kokainhandel auf Mallorca investiert

Osmani wird vorgeworfen, über Jahre mit einem Netzwerk an Unternehmen Europa mit Kokain geflutet zu haben. Das Geld soll ersten Erkenntnissen zufolge über Firmen aus Ländern wie Kroatien auf Mallorca investiert worden sein. Allein im Immobilienbereich soll der Umfang der Geldwäsche rund 35 Millionen Euro betragen haben. Zudem investierte die Bande das Geld in Kunstwerke. 86 Ölgemälde namhafter Künstler wurden allein in Osmanis Villa sichergestellt.

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Der mallorquinische Anwalt, Jaime Campaner, der Osmani vertritt, erklärte gegenüber der MZ, die Vorwürfe der Geldwäsche seien völlig unbegründet. Man habe Dokumente vorgelegt, die den legalen Ursprung des auf verschiedene Bankkonten eingezahlten Bargelds erklären sollen. Demnach gehe aus Steuererklärungen und Buchführung eindeutig hervor, dass das Bargeld weniger als 15 Prozent der Unternehmensgruppe Osmanis ausmachte. /pss