Da sind sie vorbei, die paradiesisch langen Sommerferien auf Mallorca: Knapp zwölf Wochen nach dem letzten Schultag im Juni müssen Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer am Montag (12.9.) wieder ran. Insgesamt 172.970 Kinder und Jugendliche sitzen auf den Balearen ab sofort wieder in den Klassenzimmern von öffentlichen und halbstaatlichen Schulen, 138.082 davon auf Mallorca. Bei den Daten, die das balearischen Bildungsministerium veröffentlicht hat, fehlen die Privatschulen.

Der Unterricht beginnt in insgesamt 421 öffentlichen und halbstaatlichen Schulen mit 16.870 Lehrern, davon 13.069 an öffentlichen Schulen und 3.811 an halbstaatlichen Schulen. Während die Zahl der Schüler im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, arbeiten in diesem Schuljahr etwa 560 Lehrer mehr als im vergangenen Jahr. Das Schuljahr 2022/23 beginnt mit einigen Neuerungen und großer Hitze.

Schulstart auf Mallorca: Erstmal heißt es schwitzen im Klassenzimmer

Am Montag und Dienstag (13.9.) sind auf Mallorca Temperaturen von bis zu 38 Grad angekündigt. Solch hohe Werte sind für Anfang oder gar Mitte September auf der Insel außergewöhnlich. Die wenigsten Schulen verfügen über Klimaanlagen, vor allem in den oberen Etagen der Lehranstalten dürften sich die Klassenzimmer stark aufheizen. Hitzefrei kennt man auf Mallorca dennoch nicht, die Beteiligten dürfen sich wohl keine Hoffnung auf einen vorzeitigen Schulschluss machen.

Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie startet ein Schuljahr komplett ohne Corona-Restriktionen. Die Maskenpflicht fiel bereits an Ostern, auch die Sicherheitsabstände müssen nicht mehr eingehalten werden. Weiterhin regelmäßig zu lüften, wird zumindest von offizieller Seite empfohlen. Neu ist in diesem Schuljahr auch der Start des spanischen Bildungsgesetzes LOMLOE, Ley Celaá genannt, nach der dafür verantwortlichen Bildungsministerin der Zentralregierung.

Neues Bildungsgesetz

Wichtigstes Anliegen des Gesetzes: Die Schüler sollen weniger Stoff auswendig lernen, stattdessen mehr Kompetenzen erwerben und Transferaufgaben lösen. Die Neuerungen werden zunächst für die ungeraden Klassen eingeführt, ab nächstem Schuljahr dann für alle. Einen ausführlichen Artikel zur LOMLOE und der Einführung in den Schulen auf Mallorca finden Sie hier.

Eine weitere Neuerung ist die Bereitstellung von 5.274 kostenlosen Krippenplätzen in der Altersgruppe 2-3 Jahre, davon 3.924 im öffentlichen Netz und 1.350 im ergänzenden Netz in 158 Zentren. Für diese Maßnahme sind Investitionen in Höhe von 18,6 Millionen Euro vorgesehen, die sich auf 2.500 Euro pro Schüler belaufen. Geplant ist auch eine Ausweitung des Angebots für die Altersstufen 0-1 und 1-2 Jahre.

Neue Schulen in Planung

Weiterhin herrscht ein Mangel an Klassenzimmern, das Schuljahr beginnt daher mit 94 Container-Klassenzimmern. Allerdings sollen 20 davon bald wieder durch normale Klassenzimmer ausgetauscht werden. Während des Sommers wurden 64 Arbeiten in 60 Schulen auf den Balearen mit einer Investitionssumme von mehr als zehn Millionen Euro durchgeführt. Im letzten Quartal 2022 sollen die Arbeiten für neue Schulen ausgeschrieben werden: CEIP Inca, CEIP Palma B, CEIP Campos und CEIP Can Picafort. Die Arbeiten an den Schulen CEIP Son Macià, IES Santa Maria und CEIP Alcúdia wurden abgeschlossen.

Verstärkt werden mit Schulstart die Bemühungen um die Verkehrssicherheit der Kinder und Jugendlichen. Unter anderem sind Workshops an Schulen zur Verkehrssicherheit geplant. Wie üblich, sichern die Eingänge und Kreisverkehre an den Schulen Ortspolizisten. Darüber hinaus sollen ab diesem Schuljahr auch Nationalpolizisten zum Einsatz kommen.

Busverbindungen werden ausgebaut

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Die Buslinien, auf deren Routen Schulen liegen, werden ebenfalls mit Beginn des Schuljahres verstärkt. Statt alle 20 Minuten fahren diese Linien nun alle zehn Minuten. Konkret geht es in Palma um die Linie 5, die Rafal Nou und Plaza Progés verbindet, die Linie 7, die Son Gotleu mit Son Serra, Sa Vileta und Son Vida verbindet, die Linie 8, die von Son Roca zum Carrer Sindicat im Zentrum von Palma fährt, und die Linie 12, die von Sa Garriga nach Nou Llevant führt.

Weitere Linien verkehren ab sofort alle zehn Minuten: die Linie 24, die das Alte Gefängnis mit Nou Llevant verbindet; die Linie 29, die Son Espases mit der Plaça Progrés verbindet; die Linie 39, die von Son Espases zum Palacio de Congresos führt und die Linie 3, die von Pont d'Inca zur Plaça Joan Carles I führt. /jk