Operation Aufbruchstimmung: So war die Amtseinführung der neuen Ministerpräsidentin auf Mallorca

Marga Prohens von der konservativen Volkspartei (PP) leistete am Freitag (7.7.) in einer feierlichen Zeremonie ihren Amtseid

Neue Balearen-Ministerpräsidentin Marga Prohens feierlich auf Mallorca ins Amt eingeführt

Neue Balearen-Ministerpräsidentin Marga Prohens feierlich auf Mallorca ins Amt eingeführt / Enrique Calvo

Andrés Martínez, Mar Ferragut | MZ

Backofenhitze und Aufbruchstimmung: In einer feierlichen Zeremonie in der alten Seehandelsbörse La Lonja hat Marga Prohens von der konservativen Volkspartei (PP) am Freitagabend (7.7.) das Amt der Ministerpräsidentin angetreten. Sie werde die Präsidentin aller Balearen-Bewohner sein und sei sich der Diversität auf den Inseln bewusst, so Prohens in konziliantem Ton. Die neue Landesregierung werde im Gegensatz zur abgewählten Linksregierung keine Politik der Verbote und des staatlichen Interventionismus machen, stattdessen sei private Initiative gefragt. "Wir werden die Freiheiten aller Bürger garantieren. Ich will euch allen vertrauen, ohne euch sagen zu müssen, wer ihr seid, noch wie ihr die Dinge tun müsst", so die Politikerin vor rund 500 Gästen.

Prohens leistete zunächst den Amtseid, in einer anschließenden Rede hob sie noch einmal auf die Grundsätze des Regierungsprogramms ab und unterstrich den Beschluss, in der Minderheit zu regieren. Die Volkspartei hatte bei den Wahlen Ende Mai zwar die meisten Stimmen auf sich vereint, aber keine absolute Mehrheit geholt. Die Wahl von Prohens zur Ministerpräsidentin wurde möglich, da sich die Rechtspartei Vox im Balearen-Parlament enthielt. Im Gegenzu stellt sie den Parlamentspräsidenten und konnte das Regierungsprogramm mit aushandeln.

Neue Balearen-Ministerpräsidentin Marga Prohens feierlich auf Mallorca ins Amt eingeführt

Neue Balearen-Ministerpräsidentin Marga Prohens feierlich auf Mallorca ins Amt eingeführt / Enrique Calvo

Thema Gewalt gegen Frauen

In ihrer Rede benutzte Prohens zwar beim Thema Gewalt gegen Frauen nicht den von Vox abgelehnten Begriff der "violencia de género", ließ aber keine Zweifel daran, dass häusliche Gewalt weiter vehement verfolgt werde. "Die Frauen von heute und morgen müssen auf nichts verzichten. Wir werden für die Gleichberechtigung eintreten und alle Mittel zur Verfügung stellen, um gegen Fälle von Gewalt gegen Frauen vorzugehen sowie auch gegen jede andere Form von Gewalt."

Im Gegensatz zu ihrer Rede im Balearen-Parlament ging sie am Freitag auch auf das Thema Klimwandel ein, bezeichnete diesen als "Herausforderung" für die Balearen und unterstrich dein Einsatz für Nachhaltigung und Umwelt.

Besonders viel Applaus erhielt Prohens, als sie ankündigte, sich dafür einzusetzen, die Anbindung der Balearen mit dem spanischen Festland sowie die Situation der hiesigen Firmen und Beamten zu verbessern. Der Politikerin war zudem ihre Rührung anzumerken, als sie über ihre Herkunft und ihre Familie sprach.

Bei dem feierlichen Akt waren weder der Spanien-Vorsitzende der Volkspartei, Alberto Núñez Feijóo, noch ein Minister der spanischen Zentralregierung vertreten. Neben der Amtsvorgängerin von Prohens, der Sozialistin Francina Armengol, die etwas zu spät, waren auch die früheren Ministerpräsidentin José Ramón Bauzá und Gabriel Cañellas anwesen. /ff