Wüste Bauernproteste in Spanien: Tomaten aus Marokko auf die Straße gekippt
Sprecher der Bauern warnten im Fernsehen, die Aktion werde so lange fortgesetzt, bis die Politik auf ihre Forderungen eingehe
In Spanien haben am Mittwoch (28.2.) erneut Bauern für eine Verbesserung ihrer Lage demonstriert. In Katalonien im Nordosten Spaniens blockierten Bauern mit schweren Schleppern den zweiten Tag in Folge die wichtigste Straßenverbindung Richtung Frankreich. Nördlich von Girona kippten sie Erdwälle auf der Fahrbahn und luden große Traktorenreifen und dicke Baumstämme ab, wie auf Bildern des Fernsehsenders RTVE zu sehen war. Auch eine parallel verlaufende Ausweichstrecke, die Nationalstraße II, wurde blockiert.
Sprecher der Bauern warnten auf RTVE, die Aktion werde so lange fortgesetzt, bis die Politik auf ihre Forderungen eingehe. Weiter westlich bei Lleida wurde eine wichtige West-Ost-Verbindung, die Autobahn AP-2, von Bauern blockiert. Spaniens Agrarminister und die Bauernverbände haben die nächste Verhandlungsrunde nach wochenlangen landesweiten Protesten der Landwirte für kommenden Dienstag angesetzt.
Das fordern die Bauern
Auf der AP-7 waren Lastwagen mit Tomaten aus Marokko, die für Frankreich und weitere nordeuropäische Abnehmer bestimmt waren, schon am Vortag aufgebrochen und die Ladung auf die Straße gekippt worden.
Die Bauern fordern Schutz vor aus ihrer Sicht unfairen Importen aus Ländern mit geringeren Umweltauflagen außerhalb der EU, weniger Bürokratie und Hilfen wegen der Dürre, unter der besonders Katalonien leidet. Die Regionalregierung hatte Anfang Februar den Wassernotstand ausgerufen, weil es seit gut 40 Monaten nur noch wenig regnet. Der Verbrauch wurde eingeschränkt. Besonders hart getroffen werden Landwirte, die ihren Verbrauch um bis zu 80 Prozent senken müssen.
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