Es ist eine gemischte Bilanz, die die Qualitätsinitiative Palma Beach am Freitag (14.10.) auf Mallorca gezogen hat. Juan Miguel Ferrer, CEO des Zusammenschlusses von Unternehmern an der Playa de Palma erklärte, die Saison sei "gut gewesen, aber mit Höhen und Tiefen".

Man sei zufrieden mit der Anzahl an Urlaubern, teilweise seien sogar zu viele da gewesen. Das Problem sei, dass die Urlauber vor allem an den Wochenenden an die Playa kämen. Weil die meisten Unternehmen aber auch unter der Woche geöffnet sind, sei das teilweise ineffizient gewesen. Der Trend zum Playa-Urlaub am Wochenende sei im Juli und August nicht so stark gewesen wie in den anderen Monaten.

Zwar seien in diesem Jahr prinzipiell wieder mehr Urlauber an die Playa gekommen, alleridngs seien die durchschnittlichen Ausgaben pro Person gesunken. Konkrete Zahlen wurden dazu allerdings nicht genannt.

Das Problem bleibt der Sauftourismus

Das größte Problem bleibt in den Augen von Palma Beach der Sauftourismus. Tatsächlich sei es in der Hinsicht eines der "schlimmsten Jahre" gewesen. Mitte Juni hatte der Unternehmensverband durchaus öffentlichkeitswirksam den Kampf gegen die Exzesse für verloren erklärt. Auch nach diesem Hilferuf habe sich die Situation nicht verbessert", so Ferrer.

Er würdigte dennoch den Einsatz der Ortspolizei. "Sie war sehr engagiert, die Probleme auf den Straßen zu lösen. Es stehen ihr aber nicht genug Mittel zur Verfügung, um gemeinsame öffentliche Besäufnisse von tausenden Menschen aufzulösen."

Kritik an der Stadtverwaltung

Kritik gab es hingegen für die Stadtverwaltung. Diese habe die Playa de Palma völlig vernachlässigt. "Das hat zu einem massiven Anstieg der Kriminalität geführt, häufig in Verbindung mit Drogen und einem allgemeinen Gefühl der Unsicherheit", sagte Ferrer. Zudem kritisierte er, dass die Playa teilweise seit Jahren auf dringende Investitionen in der Infrastruktur wartet. "Wir sehen keinen politischen Willen, die Playa de Palma zu verändern."

Ferrer forderte, dass die angestrebten Veränderungen für die Playa einem auf zehn Jahre angelegten Plan folgen. "Wir können nicht jedes Jahr wieder neu damit anfangen." /pss