138 Millionen Euro. So viel Geld haben die Balearen in diesem Jahr durch die Touristensteuer eingenommen. Und so viel soll jetzt auch für insgesamt 27 Projekte über die Inseln verteilt eingesetzt werden. Die sogenannte Ecotasa gibt es bereits seit Juli 2016. Urauber zahlen je nach Unterkunft in der Hochsaison pro Nacht einen Betrag von 1 Euro in Wanderhütten bis zu vier Euro in Luxushotels und finanzieren damit nachhaltige Projekte, die Mallorca und den Nachbarinseln zugute kommen sollen. In diesem Jahr fließt das meiste in den Öffentlichen Nahverkehr, die Wasserversorgung und den Wohnungsbau.

Beworben hatten sich die Stadt- und Gemeindeverwaltungen mit insgesamt 95 Projekten im Wert von 645 Millionen Euro. Die dafür zuständige Kommission, bestehend aus Vertretern von politischen Institutionen, Umweltverbänden und weiteren Organisationen, hat am Freitag (28.10.) bekannt gegeben, welche Projekte davon finanziert werden.

Öffentlicher Nahverkehr und Wasserversorgung

Das größte Einzelprojekt ist die lang erhoffte Wiederbelebung der Zugstrecke zwischen Manacor und Artà mit einem Budget von 30 Millionen Euro.

Viel Geld auf einmal fließt außerdem in die Wasserversorgung: Allein 20 Millionen gibt die Balearen-Regierung für die Reparatur von Wasserlecks in kommunalen Versorgungsnetzen und die Verbesserung der Trinkwasserversorgung aus. 3,5 Millionen finanzieren die Wiederaufbereitung von Abwassern in Calvià. Auch auf Ibiza und Menorca gibt es Projekte in diesem Bereich.

So soll die Touristensteuer gegen die Wohnungsnot helfen

Die Touristensteuer soll vor allem die negativen Effekte abfedern, die die vielen Urlauber den Einwohnern bringen. Daher werden insgesamt 30 Millionen Euro ausgegeben, um gegen die Wohnungsnot auf den Inseln anzukommen: 15 Millionen werden für die Bürgschaft verwendet, die Einheimischen beim Kauf einer Wohnung im Wert von 270.000 Euro zustehen soll.

Weitere 13 Millionen fließen in den Bau von Sozialwohnungen auf Mallorca und Menorca. Und 2 Millionen investiert die Balearen-Regierung in den Abriss illegaler Wohnungen auf Ibiza.

Neuer Versuch für Projekte aus dem Jahr 2019?

Für 10 Millionen Euro soll die Balearen-Universität (UIB) auf Mallorca ein neues Gebäude bekommen. Dieses Projekt sollte eigentlich bereits von den Einnahmen aus der Ecotasa 2019 finanziert werden. Letztendlich wurde diese Geld aber für die Bekämpfung der Pandemie ausgegeben. Auch der Weiterbau der U-Bahn bis zum Parc Bit wurde wegen Corona von der Liste aus dem Jahr 2019 gestrichen. Dieses Projekt hat es aber in diesem Jahr nicht in die Liste geschafft.

Weitere Projekte auf Mallorca

  • 3 Millionen Euro sind für den Kauf von Naturgebieten auf Mallorca und Menorca vorgesehen
  • Die Touristensteuer trägt mit 1,1 Millionen Euro zum Kauf des Castell de Alaró bei, den der mallorquinische Inselrat anstrebt. Dieser Betrag wird jedoch nicht ausreichen, da der Eigentümer das Doppelte verlangt.
  • 2 Millionen Euro fließen in den Fußgängerweg zwischen dem Forum de Mallorca und der Stadt Inca von etwa vier Kilometern
  • 4 Millionen Euro stehen bereit für die Modernisierung der Landwirtschaft und ihre Anpassung an den Klimawandel
  • 1,8 Millionen sind für die "Erhaltung der Agrarlandschaft" vorgesehen
  • 1,3 Millionen fließen in die Unterstützung der Landwirtschaft im Tramuntana-Gebirge
  • 1,4 Millionen sollen die Kreislaufwirtschaft anschieben
  • 2 Millionen sollen bei der Entwicklung eines erneuerbaren Wasserstoffsystems helfen
  • 1,4 Millionen fließen in eine Agrovoltaikanlage in Santa Eugènia