171 Migranten kommen in Booten auf Mallorca und den Nachbarinseln an

Über die Weihnachtstage sind auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln zehn Migrantenboote aufgegriffen worden, allein neun davon am Dienstag (26.12.). Laut der zuständigen Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen wurden 171 Frauen, Männer und Kinder in den Booten ausfindig gemacht und von der Seenotrettung in Sicherheit gebracht. Die Boote wurden in der Nähe von Mallorca, Cabrera und Formentera geortet.

Das erste Migrantenboot kam am frühen Dienstagmorgen (26.12.) gegen 5 Uhr in balearischen Gewässern an. 16 Nordafrikaner, alle in gutem Gesundheitszustand, wurden von der Guardia Civil und der Seenotrettung in der Nähe von Cabrera aus dem Boot geholt. Keine drei Stunden später der nächste Einsatz: 22 Afrikaner aus der Saharagegend wurden südlich von Mallorca geortet und in Sicherheit gebracht. Gegen 9.45 Uhr griff die Guardia Civil dann 13 Nordafrikaner nahe Formentera auf.

Über 180.000 Migranten sind 2023 übers Mittelmeer nach Europa gekommen

Viele Boote rund um Cabrera

Um 14.30 Uhr wurden an der Küste von Santanyí weitere neun Afrikaner aufgegriffen, die ebenfalls in einem Migrantenboot angekommen waren. Gegen 16.15 Uhr entdeckte die Seenotrettung südlich von Cabrera ein weiteres Boot mit insgesamt 23 Passagieren, darunter Nordafrikaner und Asiaten.

Um 17.15 Uhr wurden dann 14 Migranten in einem Boot östlich von Cabrera entdeckt und in Sicherheit gebracht und nur eine gute Stunde später ortete die Seenotrettung ein weiteres Boot mit 25 Afrikanern an Bord. Um 18.38 Uhr kam es zu einem erneuten Einsatz südlich von Cabrera. Diesmal waren 13 Personen auf dem Boot. Um 20.10 Uhr dann der letzte Einsatz des Tages: 15 Passagiere befanden sich an Bord eines Bootes, das südlich von Cabrera aufgegriffen wurde.

Bisher 111 Boote im Jahr 2023

Bereits am Montag war ein Migrantenboot in balearischen Gewässern angekommen. Bisher sind im Jahr 2023 rund um die Balearen 111 Boote mit mindestens 2.005 Menschen aufgegriffen worden. Der Trend ist damit rückläufig: 2022 waren es 176 Boote mit insgesamt 2.579 irregulären Einwanderern.

Nicht alle Boote werden von den Behörden erfasst. Die Überfahrt ist auch auf dieser Mittelmeer-Route gefährlich, immer wieder kommen dabei Migranten ums Leben. Die aufgegriffenen Migranten werden, sofern volljährig, von Mallorca und Ibiza aus aufs spanische Festland überstellt, um in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden. In der Praxis können viele von ihnen jedoch weiterziehen - ihr Ziel ist häufig Frankreich, Belgien oder Großbritannien. Die wenigsten wollen in Spanien bleiben.